Kaldenkirchen: Gesundheit lockt Senioren

Zur Ausstellung übers Leben im Alter kommen über 1000 Besucher in die Kaldenkirchener Realschule.

Kaldenkirchen. Ein nackter Fuß nach dem anderen - Susanne Bänsch hatte alle Hände voll zu tun: Jeden Fuß mit Gel einreiben, ins Messgerät stecken, Ultraschall durchjagen, Ergebnis erklären. "Es geht um die Knochendichte, ob vielleicht Osteoporose vorliegt", sagte die Apothekerin.

Viele ältere Herrschaften nutzten ihren Service- Gesundheit stand bei der Nettetaler Aktivmesse 50plus hoch im Kurs. Aber auch Beratung bei Rentenfragen bis zu Freizeitmöglichkeiten lockten am Wochenende über 1000 Besucher in die Realschule.

Sportlehrer Klaus Schmitz

"Bei Knochenschwund, also Osteoporose, sind vor allem richtige Ernährung und Bewegung wichtig", legte Susanne Bänsch von der Breyeller Kiependraeger-Apotheke einer Seniorin ans Herz. Alte Menschen ließen sich über Demenz oder Inkontinenz beraten, jüngere Senioren über Erbrecht oder Pflegeversicherung.

Johanna Dierksen (71) aus Lobberich lobte das Angebot "Hier wird viel geboten, vor allem ist mehr Platz als vor zwei Jahren im Rathaus." Damals herrschte bei der ersten Nettetaler Aktivmesse so viel Andrang, dass die Stadt die zweite Veranstaltung auf zwei Tage in der geräumigeren Realschule ausdehnte.

Aussteller von Pflegediensten bis zu Senioreninitiativen, von Begegnungsstätten bis zur Nachbarschaftshilfe waren dabei, die meisten in der Turnhalle, einige im Schulgebäude, wo zudem Vorträge, Cafeteria und Unterhaltungsprogramm angeboten wurden. "Wahnsinn, alles klappt prima, riesiges Interesse", freute sich Altenfachberater Christian Fortmann.

Johanna Dierksen schleppte wie viele andere eine prall gefüllte Stofftasche mit Materialien durch die vollen Gänge. Beim Stand von Nette-Vital, dem Gesundheitszentrum des Lobbericher Krankenhauses, ließ sie ihre Muskeln überprüfen, stemmte dafür im Sitzen eine Messstange. "Rückenmuskeln okay, Bauchmuskeln zu schwach", mahnte Diplom-Sportlehrer Klaus Schmitz. "Ich weiß", schmunzelte die Rentnerin, "darum gehe ich ja regelmäßig ins Fitnessstudio."

Aktive junge Senioren trafen sich vor allem in der Aula am Stand der Initiative "Zwar" (Zwischen Arbeit und Ruhestand) zum Klönen und Informationsaustausch. Ein paar Meter weiter saß eine ältere Dame beim Kaffee, lächelte gequält: "Diese blöde Fußmessung, jetzt habe ich den Salat. Osteoporose, da muss ich wohl was gegen tun."