Karl-Foerster-Preisverleihung: Kleinplastik für Kempens Grün
Der Karl-Foerster-Preis wurde überreicht.
Kempen. „Auch ein kleiner Garten ist eine endlose Aufgabe.“ Das hat Karl Foerster behauptet. Der Gartenschriftsteller war Staudenzüchter und nun vergibt eine Stiftung unter seinem Namen Preise an Städte mit hervorragenden Leistungen im öffentlichen Grün. In diesem Jahr erhielt Kempen die Anerkennung. Verliehen wurde sie am Samstag im Rokokosaal des Kulturforums.
„Das ist eine sehr bedeutende Anerkennung, die nicht regelmäßig vergeben wird, sondern nur bei besonderen Leistungen“, freute sich Vize-Bürgermeister Otto Birkmann. Professor Norbert Kühn, Stiftungs-Vorsitzender, nannte einen Grund für die Verleihung: „In Kempen stehen die Grünflächen nicht für sich. Sie sind in die gesamte hohe Qualität der Stadt eingebunden.“
Ingenieurbiologe Cassian Schmidt hielt vor den Gästen einen Vortrag über Staudenmischpflanzungen. „Ich möchte Sie inspirieren, was alles möglich ist.“ Dafür stellte er zuerst das Prinzip der Mischpflanzung vor, ging auf Varianten und Anwendungsgebiete ein, bevor er Hinweise für die Praxis gab. Die beliebtesten Staudenmischungen haben dabei so wohlklingende Namen wie Silbersommer, Sommernachtstraum oder Weinheimer Präriemischung.
Nach diesem Vortrag ging es schließlich um das Kempener Grün. Amtsleiterin Patricia Schürmann ging auf die 25-jährige Geschichte des Amtes ein. Was wurde in dieser Zeit alles geschafft? Die Planungs- und Unterhaltungsflächen wurden um 60 auf heute 218 Hektar vergrößert, der Baubetriebshof wurde gegründet, Öffentlichkeitsarbeit betrieben und Wettbewerbe gewonnen. Schürmann: „Uns ist bewusst, dass wir bei der Gestaltung der Grünflächen vor einer endlosen Aufgabe stehen. Der stellen wir uns gerne.“
Doch wie kam die Stiftung aus Berlin auf die Idee, Kempen die Anerkennung auszusprechen? Das erklärte Kuratoriumsmitglied Heinz Hallmann bei seiner Laudatio: „Unsere stellvertretende Leiterin Vroni Heinrich bekam von Bekannten den Hinweis. Als sie dann am Niederrhein Freunde besuchte, stieg sie in Kempen aus, schaute sich die Stadt an und sprach mit dem Grünflächenamt.“ Kein Wunder also, dass Vroni Heinrich anschließend gemeinsam mit Norbert Kühn die Anerkennung überreichte — eine Kleinplastik.
Abschließend ließ es sich der ehemalige Leiter des Grünflächenamtes, Dieter Adams, nicht nehmen, noch einige Worte zu sagen: „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Zu Beginn unserer Arbeit mussten wir uns noch gegen die Politik durchsetzen. Als wir die Idee der Staudenbepflanzung hatten, wurden wir gefragt: ,Haben Sie etwas gegen Grün’?“ Doch das Grünflächenamt zeigte und zeigt bis heute einen langen Atem. Denn nach Karl Foerster hat jeder, der mit seinem Garten zufrieden ist, diesen nicht verdient, da ein Garten nie fertig ist.