Namensgebung: 248 Unterschriften für „Niersschule“
Am Dienstag soll die Entscheidung über den Namen der neuen Grundschule in der Sitzung des Gemeinderates fallen. Für die Eltern steht der Favorit fest.
Grefrath. Wie soll die neue Gref-rather Grundschule heißen? Diese Frage bewegt seit Monaten Eltern, Lehrer, Politiker und Gemeindeverwaltung. Nach diversen verbalen Scharmützeln vor allem in Rat und Ausschüssen soll die Entscheidung in der Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend fallen.
Am Donnerstag Nachmittag überreichten die Vorsitzenden der Schulpflegschaften und Sprecher der Elternschaft Unterschriftenlisten an Bürgermeister Manfred Lommetz.
Für den Namen „Niersschule“ wurden innerhalb einer Woche an katholischer Grundschule (KGS) und Gemeinschaftsgrundschule (GGS) insgesamt 248 Unterschriften von der Schulpflegschaft gesammelt. Etwa 350 Eltern schicken nach Schätzung von Schulamts-Leiterin Elvira Müller-Deilmann ihre Kinder auf die beiden Grundschulen.
„,Niersschule’ ist nicht das Gelbe vom Ei. Aber ein anderer ist nicht da“, sagt Bärbel Mäurers-Ellerwald, Vorsitzende der KGS-Schulpflegschaft bei der Übergabe. Ähnlich sieht die Einschätzung von Müller-Deilmann aus: „Es ist keine wirkliche Alternative auf dem Tisch.“
Gab es denn aus den Reihen der Eltern Widerstand gegen den neuen Namen? „Sagen wir mal so: Seit Februar ist kein anderer ernsthaft aufgetaucht“, sagt Mäurers-Ellerwald. Selbst wenn es bei den Eltern Unmut gegeben haben sollte, sei der nicht bis zur Schulpflegschaft durchgedrungen. Dies bestätigt ihre GGS-Kollegin Nikola Leutgeb.
„Es ist auch der Wunsch der Lehrer, dass die neue Schule mit einem neuen Namen startet“, sagt Almuth Osborg-Schmitz (KGS-Schulkonferenz). Der Name „Niersschule“ sei „toll für den Sachkunde-Unterricht, daraus könnte man ein ganzes Programm stricken“. Und: „Kinder könnten damit etwas verbinden. Der Name ist greifbar.“
„Wie soll die neue Grefrather Grundschule heißen?“, hatte die WZ am 21. März auf ihrer Internetseite gefragt. Seitdem haben sich 785 Leser an der Umfrage beteiligt — was den einen oder anderen Politiker vermuten ließ, dass es bei der Online-Aktion nicht mit rechten Dingen zuging.
Das Ergebnis der gestern Nachmittag abgeschlossenen WZ-Umfrage: 66 Prozent sprachen sich für „Niersschule“ aus, 26 Prozent für „Gemeinschaftsgrundschule“ und acht Prozent für „Matthias-Nieten-Schule“, den Vorschlag des Grefrather Heimatvereins (siehe Grafik). Nieten, Rektor der Volksschule, war im Herbst 1934 von den Nationalsozialisten vom Dienst suspendiert worden, weil er sich geweigert hatte, den Eid auf Adolf Hitler zu leisten.