„Kulturrucksack“ soll kommen Kempen baut Kultur-Angebot für Kinder und Jugendliche aus
Kempen · In Kempen bereiten Kulturamt und Jugendamt derzeit ein neues Projekt vor.
(rei) Miriam Pankarz merkt man die Freude an ihrer Arbeit deutlich an. In der jüngsten Sitzung des Kempener Kulturausschusses gab die junge Mitarbeiterin der städtischen Kulturabteilung einen engagierten Überblick über die von der Stadt angebotene Kinder- und Jugendkultur. Dieses Themenfeld hat in der Arbeit des Kulturamtes in den vergangenen Jahren einen deutlich größeren Stellenwert erhalten. Mitverantwortlich dafür ist Pankarz, die für die Kinderkultur zuständig ist.
Außerhalb der erprobten Kultur- und Konzertreihen, die sich speziell an Kinder oder Familien richten, hat die Arbeit beispielsweise mit Projekten für Grundschulen neue Akzente setzen können. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Präventionsarbeit, etwa zum Thema Cybermobbing, gesetzt. Auch die Angebote zum Themenkomplex sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen sollen nach Angaben von Pankarz erweitert werden. Denn die Nachfrage aus den Grundschulen ist sehr groß. So gibt etwa das freie Theater „Zartbitter“ aus Köln zwei Vorstellungen – in der Aula des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums in Kempen und im Forum in St. Hubert. Sie werden von Schulsoziarbeiterinnen begleitet.
„Richtig gut“ läuft nach Aussage von Pankarz das Projekt „Kulturstrolche“ für die Grundschulen. Es ist mit derzeit 23 Klassen in den zweiten Jahrgang gegangen. In den Sparten Musik, Kunst, Theater, Medien, Geschichte und Tanz sind nach Angaben von Pankarz umfangreiche Angebote für die Klassen buchbar. Finanziell gefördert wird das Projekt vom Kultursekretariat Gütersloh, das die Kulturförderung des Landes NRW koordiniert. Wie Pankarz berichtete, werden im Schuljahr 2024/2025 insgesamt 37 Klassen der Grundschulen bei den „Kulturstrolchen“ mitmachen.
Ergänzt werden soll dieses Angebot um das in anderen Kommunen in der Region, etwa in Viersen, Willich und Krefeld, bereits erfolgreich laufende Projekt „Kulturrucksack“, das sich an Kinder und Jugendliche von weiterführenden Schulen wendet und ebenfalls vom Land gefördert wird. Das Kulturamt bewirbt sich aktuell um eine Teilnahme an diesem Programm. Es soll möglichst ab 2025 angeboten werden.
Ein außergewöhnliches Vorhaben bereitet Pankarz vom Kulturamt derzeit mit Kolleginnen und Kollegen vom Jugendamt vor. Mit einem so genannten Escape-Game soll ein authentisches Bild jüdischen Lebens vermittelt werden. Partner der Stadt ist dabei die jüdische Gemeinde Düsseldorf. Aus Sicht der Stadt ist ein solches Angebot, das sich nicht nur an Kinder und Jugendliche richtet, angesichts des aufkeimenden Antisemitismus besonders wichtig. Im kommenden Frühjahr soll dazu ein Raum im Freizeitzentrum Campus am Spülwall installiert werden. Weitere Angebote mit den Themenschwerpunkten Flucht, Migration und Antisemitismus sind in Planung.