Kempen: Beratung im neuen Outfit

Zum 50-jährigen Bestehen weiht die Caritas-Beratung die neuen Büros ein.

Kempen. Damen mittleren Alters gönnen sich hin und wieder mal ein neues Outfit. Das trifft auch auf die Caritas-Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche zu. Zum 50.Geburtstag der Einrichtung wurden gestern die neuen Räume im Jugendheim Komma am Oedter Pfad 10 feierlich eingeweiht. Sechs Mitarbeiter koordinieren von dort aus die Beratung - zuvor war die Caritas an der Vorster Straße angesiedelt.

Armut, Sucht und Trennung - nur drei Gründe, warum Kinder und Jugendliche in seelische Probleme geraten. Genau dann sind die Mitarbeiter der Kempener Beratungsstelle gefragt. "Unsere Arbeit ist in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden", sagt Leiterin Renate Philippen zur Begrüßung des Festaktes. "Wandel und Verfall von gesellschaftlichen Werten bedeuten einen Anstieg der seelischen Probleme in den Familien." Waren es in den 90ern bundesweit pro Jahr etwa 130 000 Kinder und Jugendliche, die psychotherapeutisch behandelt wurden, so sind es heutzutage knapp 270 000.

"Somit stoßen wir personell häufig an unsere Grenzen", sagt Philippen. Dies war auch räumlich so, deshalb sei der Umzug in die erste Etage des Jugendheims Komma erforderlich gewesen: "Hier ist alles größer und freundlicher." Dem pflichtet Propst Thomas Eicker bei: "Das Gebäude an der Vorster Straße war einfach in die Jahre gekommen." Die Propsteigemeinde ist der "traditionelle Vermieter" für die Caritas-Beratung - so auch am Oedter Pfad.

"Weil die Beratungsstelle in direkter Nachbarschaft zum Jugendheim und zum Kindergarten Hermann-Josef liegt, ist hier ein richtiges Familienzentrum der Propsteigemeinde entstanden", sagt Eicker. Verschiedene Kooperrations-Projekte seien bereits in Planung. "Meine Mitarbeiter und ich haben jetzt mehr Möglichkeiten. Wir freuen uns auf die Arbeit", sagt Renate Philippen.