Lobberich: Grenzenlose Sicherheit

Nettetal und Venlo haben einen Vertrag über grenzüberschreitende Hilfe beider Feuerwehren unterschrieben.

Lobberich. Als es vor zwei Jahren im Grenzwald zwischen Nettetal und Venlo gebrannt hat, funktionierte die Zusammenarbeit von deutschen und niederländischen Feuerwehrleuten sehr gut - bei anderen Brandeinsätzen gab es bereits ähnlich positive Erfahrungen.

Jetzt wurde diese "grenzüberschreitende Nachbarschaftshilfe Venlo-Nettetal" offiziell besiegelt. Am Freitag unterschrieben Nettetals Bürgermeister Christian Wagner und sein niederländischer Amtskollege aus Venlo, Hubert Bruls, den Vertrag.

"Wir sind eine Region", stellte Christian Wagner beim letzten formellen Akt in Sachen "Nachbarschaftshilfe" fest. Ganz nach dem Vorbild des ebenfalls grenzüberschreitend eingesetzten Notfall-Helikopters soll beim Katastrophenschutz zukünftig noch schneller geholfen werden können. "Die Kernaufgabe heißt Sicherheit. Und Sicherheit kennt keine Grenzen", brachte Hubert Bruls die Zusammenarbeit auf den Punkt. Er lobte die "gute Entwicklung" des Projekts und freute sich über die gesetzliche Grundlage, von der alle Beteiligten profitieren.

Zwei Jahre Vorbereitung stecken in dem Vertrag. Zuerst wurden die Grundpunkteintern erarbeitet, dann mussten die Ausschüsse und der Rat zustimmen. Der Vertrag ist zweieinhalb Seiten und umfasst sieben Artikel.

Für die Wehren ist diese nachbarschaftliche Hilfe nicht neu: "Man hilft sich immer untereinander, wenn es nötig ist", sagt der Nettetaler Wehrführer Leo Thoenissen. Neu an dem Vertrag sei nur die Überschreitung der deutsch-niederländischen Grenze. Bei Großschadenslagen sind es die Wehrleute schon lange gewohnt, Hand in Hand zu arbeiten. Thoenissen erhofft sich vom Vertrag viel: "Gemeinsam werden wir nicht mehr so schnell an unsere Leistungsgrenzen stoßen." Roald Paaps, Wehrleiter in Venlo, findet es gut, dass zukünftig grenzüberschreitend Kräfte und Gerät nach Schadenslage angefordert werden können: "Das erleichtert unsere Arbeit."

Was für Nettetal und Venlo neu ist, wird in Niederkrüchten und Venlo schon seit drei Jahren erfolgreich praktiziert. "Im Oktober 2009 hatten wir sogar eine gemeinsame Großübung", sagt der Niederkrüchtener Wehrführer Hans-Rudi Mooren auf WZ-Anfrage. Dort sind allein auf deutscher Seite 115 Blauröcke aus drei Löschzügen im Einsatz. Im Nettetaler Vertrag ist mindestens eine gemeinsame Übung pro Jahr festgeschrieben - damit im Ernstfall alles glatt läuft.