„Gemeinsam in der Mitte bleiben“ Bunte Aufkleber nach Demo in Kempen weiter begehrt
Kempen · In Kempen demonstrierten am 27. Januar rund 2000 Menschen gegen Rechtsextremismus.
(biro) Die bunten Aufkleber, die bei der Demonstration gegen Rechtsextremismus in Kempen verteilt wurden, sollen für mehr Menschen ein äußeres Zeichen werden, dass sie „gemeinsam in der Mitte bleiben“ wollen. So lautet der Spruch, der auf dem Aufkleber steht, umgeben von bunten Händen in allen Farben des Regenbogens.
Entworfen wurde das Motiv von Mechtild Runde-Witjes, die als freischaffende Künstlerin ein Atelier in Kerken führt und dem Kunstverein Kempen angehört. Der Kunstverein hatte für den 27. Januar zur Demo in Kempen aufgerufen – gegen Rechtsextremismus, für Menschenrechte, Vielfalt und Freiheit. Das Motto: „Kempen ist bunt“. Rund 2000 Menschen kamen zur Kundgebung auf dem Buttermarkt und zogen im Anschluss durch Kempen.
Etwas schaffen, das auch nach der Demonstration erhalten bleibt
Runde-Witjes, noch unter dem Eindruck einer Demonstration in ihrer alten Heimat Münster, hatte etwas haben wollen, „das bleibt, wenn die Plakate eingerollt sind, etwas, mit dem ich mich äußern kann“. Buttons seien oft unbeliebt, „viele Leute meinen, die machen die Kleidung kaputt“, sagt Runde-Witjes. So kam sie auf die Idee, für die Demo in Kempen Aufkleber zu entwerfen.
In ihrem Atelier tauchte sie ihre linke Hand immer wieder in andere Farben, legte so nach und nach den Rand mit den vielen bunten Händen an, schrieb das Motto in die Mitte: „Gemeinsam in der Mitte bleiben“. „Wir wollen damit bekunden, dass alle bleiben sollen, die mit uns sein möchten“, sagt Runde-Witjes. Eine Druckerei sponserte das Projekt, 5000 Aufkleber wurden für die Demo in Kempen gedruckt – und waren rasch vergriffen.
„Das Feedback war total toll“, berichtet die Künstlerin, „alle haben sich gefreut, den Aufkleber zu bekommen.“ Auch nach der Demo kamen Menschen auf sie zu, ebenso Vereine und Organisationen, um noch einige Aufkleber zu bekommen. So habe beispielsweise der ADFC um Aufkleber gebeten, ebenso die Tafel, um die Sticker auf die Fahrzeuge zu kleben. Und immer noch kommen Nachbestellungswünsche bei Runde-Witjes an. „Das ist ja das, was ich eigentlich wollte: etwas Nachhaltiges“, sagt sie.
Deshalb will sie das Projekt nun etwas weiter und größer denken: „Die Hände und der Slogan – das drückt aus, was viele empfinden.“ Das Motiv könne „das Gesicht einer Bewegung werden“, meint Runde-Witjes, „und es schließt niemanden aus, ist fröhlich und freundlich.“
Sie hofft deshalb jetzt auf Sponsoren, die den Druck weiterer Aufkleber unterstützen wollen. Auch Vereine, Einrichtungen und Organisationen, die die Aufkleber erwerben und weiterverteilen oder auslegen möchten, können sich gerne bei ihr melden. Erreichbar ist die Künstlerin unter der Telefonnummer 0170 8128876 und per E-Mail an info@runde-art.de.