Kempen: Jugendschutz - Wirbel um Motto-Party der JU
Nach dem umstrittenen Plakat des CDU-Nachwuchses häufen sich die kritischen Stimmen. Jetzt schaltet sich die Mutterpartei ein.
Kempen. In Sachen JU-Party hat sich jetzt auch die Mutterpartei des CDU-Nachwuchses eingeschaltet. "Bei der Fete werden vor 24 Uhr keine alkoholischen Mischgetränke ausgeschenkt. Selbstverständlich wird dort genau kontrolliert, dass ab 24 Uhr keine unter 18-Jährigen mehr anwesend sind", sagt der Kempener Partei-Chef Jochen Herbst.
Stein des Anstoßes war eine Einladung der Jungen Union. Die Polit-Youngster hatten mit Flyern und Plakaten für ihre Party am Donnerstagabend in der Grefrather Disko "LaCave" geworben. Darauf werden Mix-Getränke wie Wodka-Redbull oder Cola-Korn- so genannte Alcopops- offensiv zum Dumpingpreis von einem Euro angepriesen (die WZ berichtete).
Da diese Mix-Getränke als Grundlage für das gefährliche Flatrate-Saufen gelten, bei dem sich schon Jugendliche zu Tode getrunken haben, gab es im Vorfeld Kritik: Unsensibler Umgang mit einem gefährlichen Thema, so der Vorwurf- nicht nur innerhalb der CDU.
JU-Chef Thomas Rox (27) verteidigte am Dienstag gegenüber der WZ das Plakat: Bei einer Jugendparty müsse Spaß erlaubt sein. Seit drei Jahren veranstalte die JU solche Motto-Partys, Ärger habe es noch nie gegeben.
Die CDU stellt sich zwar jetzt hinter ihren Nachwuchs. Allerdings häufen sich die kritischen Stimmen in der Christlichen Partei über den forschen Umgang der JU mit Themen wie Alkohol und Sex- das Plakat-Motiv zur "Minirock-Party" zeigt ein leicht bekleidetes Mädchen von vorne, über dem Schoß ist ein schwarzer Balken mit der JU-Werbe Aufschrift "Black is beautiful".
"Wir kennen die steigenden Zahlen der Jugendlichen, die sich bis zur Besinnungslosigkeit besaufen. Alleine im Jahre 2007 wares es über 23000Kinder und Jugendliche", räumt Jochen Herbst ein. Und fügt hinzu: Zu keiner Zeit wollte die Junge Union Kempen dieses "Koma-Saufen" fördern.
Anders als die offizielle Leitlinie, nach der die Mutterpartei sich beim Nachwuchs nicht einzumischen hat, betont der CDU-Chef allerdings: "Unsere Vorstandsmitglieder werden die Junge Union bei diesen Aufgaben aktiv unterstützen." Mit anderen Worten: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser...