Grefrath: Open-Air-Oper - „Nabucco“ in der Dorenburg
Zum ersten Mal wird auf dem Gelände des Freilichtmuseums eine Oper unter freiem Himmel aufgeführt. Bühne, Orchester-Zelt und 1500 Stühle werden erst am Morgen der Vorstellung aufgebaut.
Grefrath. Sie kommen am 20. August frühmorgens mit drei 40-Tonnen-Lastwagen und 100 Leuten. Zuerst wird eine überdachte 1200-Quadratmeter-Bühne auf der Wiese zwischen Gerberei und Verwaltungsgebäude aufgebaut, dann ein Orchester-Zelt für 35 Musiker.
Zum Schluss werden 1500 Stühle aufgestellt - "auf Lücke", um den direkten Blick auf die Bühne zu gewährleisten. Dann ist alles vorbereitet für die Open-Air-Aufführung der Verdi-Oper "Nabucco" im Niederrheinischen Freilichtmuseum.
Erstmalig wird die Dorenburg am nächsten Donnerstag zum Schauplatz eines solchen Spektakels. Für Museumsleiter Heinz-Peter Mielke ist dies eine besondere Möglichkeit, das Freilichtmuseum zu präsentieren: "Wir wollen nicht nur das klassische Opern-Publikum ansprechen." Nach der Aufführung bietet er eine Nachtführung durchs Museum an.
Seit sieben Jahren arbeitet die Agentur Aktiv Event aus Bad Köstritz mit der Schlesischen Staatsoper Bytom (Polen) zusammen, die auch in Grefrath auftreten wird. Die Zusammenarbeit zwischen Freilichtmuseum und Aktiv Event beschreibt Mielke als "non-monetär": "Es fließt kein Geld auf die jeweils andere Seite, für uns gibt es nur den PR-Effekt."
Bis zu 30 Künstler werden auf der Bühne stehen bei der berühmten Szene, in der der Gefangenenchor "Va pensiero sull’ali dorate" singt - den Gesang der Hebräer in babylonischer Gefangenschaft.
Kaum ein Musikstück hat auf der Opernbühne derartige Bekanntheit erlangt. "Es wird eine klassische Inszenierung nach Verdi in italienischer Originalsprache gezeigt", sagt Ramona Walter von Aktiv Event.
Und was ist, wenn es in Strömen regnet? Ramona Walter: "Die Aufführung findet bei jedem Wetter statt. Bei Regen erhalten die Besucher am Eingang kostenlos ein Regencape von uns."
Gleich nach dem Ende der Aufführung, gegen 22.30 Uhr, wird mit dem Abbau begonnen. Die Künstler werden in einem Hotel in der Nähe übernachten, während sich die Technikcrew in einem Nightliner-Bus zur Ruhe bettet- natürlich schon wieder unterwegs, steht doch am folgenden Tag der nächste Termin an.