Umfangreiche Baumaßnahmen geplant Kita „Kleine Hände“ in Kempen wird neu gebaut

Kempen · Die Einrichtung soll von zwei auf vier Gruppen wachsen. Wo die Kinder in der Zwischenzeit spielen sollen.

Können kaum erwarten, dass die Bauarbeiten losgehen (v. li.): Martin Schmidt (Evangelischer Kirchenkreis Krefeld-Viersen), Frauke Dehning-Marwedel (Presbyterium) und Kita-Leiterin Manuela Flaig.

Foto: Emily Senf

(emy) Die Kindertagesstätte „Kleine Hände“ an der Fröbelstraße in Kempen soll von zwei auf vier Gruppen erweitert werden. Statt anzubauen, haben sich die evangelische Gemeinde Kempen und der Evangelische Kirchenkreis Krefeld-Viersen als Träger dazu entschieden, das Gebäude abzureißen und neu zu bauen – allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Die Kinder können die Arbeiten durch den Bauzaun beobachten.

Die Immobilie, die der Gemeinde gehört, ist gut 60 Jahre alt. Früher befanden sich dort die evangelische Schule und das Gemeindeheim. Heute sind in dem zweigeschossigen Gebäude im Erdgeschoss die Kita und im ersten Stock Gruppen der Gemeinde untergebracht. „Wir schätzen die Kita“, sagt Presbyteriumsvorsitzende Frauke Dehning-Marwedel. „Sie ist klein aber fein.“

Sobald das neue Gebäude auf dem jetzigen Außengelände (hier im Vordergrund) errichtet ist, wird das alte Kita-Gebäude abgerissen.

Foto: Emily Senf

Auch der Neubau soll zweigeschossig werden

Nun wolle die Gemeinde die Einrichtung für die Zukunft aufstellen. Dazu gehöre etwa, dass sich zweigruppige Kitas nicht mehr rechnen würden, vier Gruppen seien heute der Standard, sagt Martin Schmidt, Verwaltungsleiter beim Kirchenkreis. Zudem sei das Gebäude in die Jahre gekommen, Pläne für einen Ausbau seien an den Kosten gescheitert, berichtet Dehning-Marwedel. Alleine ein zusätzlicher Raum hätte wegen der dann notwendigen Erneuerung des Brandschutzes des gesamten Gebäudes gut 1,5 Millionen Euro gekostet. „Und der Zuschnitt hätte auch nicht mehr gepasst“, sagt Dehning-Marwedel. Wegen der Verschärfung von Vorschriften wurde vor Jahren bereits eine dritte Gruppe geschlossen.

Auf dieser Grünfläche am nahegelegenen Berufskolleg können die Kita-Kinder während des Umbaus spielen. Der Bereich wird noch abgetrennt und von einem Gärtner aufbereitet.

Foto: Emily Senf

Bauunternehmen steht schon bereit und wartet auf grünes Licht

Der Neubau soll ebenfalls zweigeschossig werden, der Kita aber statt bisher 353 Quadratmeter sogar 574 Quadratmeter Platz bieten. Errichtet wird er auf dem jetzigen Außenspielgelände. Dann können die Kinder bis zur Inbetriebnahme im Altbau bleiben und müssten nicht etwa auf Container ausweichen, erläutert die Presbyteriumsvorsitzende. Sobald die Kinder umgezogen sind, wird das alte Gebäude abgerissen, anschließend wird das neue Außengelände hergerichtet. In der Zwischenzeit stellt die Stadt den Kita-Kindern eine Grünfläche am nahe gelegenen Berufskolleg mit mobilen Spielgeräten zur Verfügung. Ein Gärtner wird sie vorbereiten, Zäune trennen den Bereich ab.

Bislang werden in der Kita 44 Kinder ab zwei Jahre betreut, dann wird es 65 Plätze mit neuem U2-Bereich geben. Voraussichtlich werden vier zusätzliche Vollzeitkräfte eingestellt. Die Kita hat mit zehn Personen eineinhalb Stellen Überhang – und plant damit weiterhin, „damit es keine Betreuungsengpässe gibt“, sagt Dehning-Marwedel. Die Spielgruppen ziehen in das Gemeindezentrum um.

Für die Gemeinde ist das Projekt finanziell eine Herausforderung. Rund 3,5 Millionen Euro sind veranschlagt. Davon stemmt die Gemeinde gut 1,5 Millionen Euro aus dem Gemeindevermögen, 800.000 Euro hat die Stadt Kempen zugesagt. Weitere 1,2 Millionen Euro sind aus Fördermitteln des Landes eingeplant – allerdings liegt genau dort der Knackpunkt. „Wir warten auf die Zusage“, sagt Dehning-Marwedel.

Das Bauunternehmen stünde bereit, es hätte vor den Ferien anfangen sollen. Weil der Vorbescheid des Landes aber noch nicht vorliege, sei der Baubeginn verschoben worden. Die Gemeinde rechne jeden Tag mit dem Bescheid, sagt Dehning-Marwedel: „Alle Anträge liegen vor.“ Dann aber soll es schnell gehen: Ende 2025 soll der Neubau fertig sein und im Januar 2026 bezogen werden. Für den anschließenden Abriss sind sechs Monate angesetzt.