(akn) Die St.-Antonius-Schützenbruderschaft Grefrath besteht jetzt seit 396 Jahren. Doch selten zuvor konnte ein so schöner und langer Festumzug durch ihre Heimatgemeinde ziehen wie an diesem Sonntag, wo auch noch die Sonne ihr Bestes gab. Vielleicht sogar zu viel des Guten, denn die Schützen in ihren Uniformen und die Damen in ihrer Festrobe hatten es nicht leicht, den zweistündigen Umzug zu meistern. Belohnt wurden sie durch viel Applaus aus den Reihen zahlreicher Zuschauer, die die Straßen um den Bergerplatz säumten.

Neun befreundete Bruderschaften aus den beiden Bezirksverbänden Nettetal-Grefrath und Kempen zogen mit. Der größte Sportverein der Sport- und Freizeitgemeinde, die Turnerschaft Grefrath, stellte wieder eine der längsten Gruppen beim Umzug. Die Kinder zwischen acht und zehn Jahren der Handballer bildeten eine Miniköniginnengruppe. Sie wurde besonders bejubelt. Auch der SSV Grefrath, der Männergesangverein Grefrath und weitere Gruppen nahmen an dem Umzug teil. Dazwischen die acht Musikkapellen und Trommlercorps, nicht zu vergessen die Dudelsackgarde, sorgten für festliche Stimmung.

Am Bergerplatz war die Tribüne aufgebaut, groß genug für sämtliche Königshäuser der neun Bruderschaften. Sie reihten sich ein beim einladenden Königspaar Hans und Rita Impelmanns sowie seinen Ministern René Reuter mit Alexandra Buffen und Steffen und Anne van den Boom. Ihre Offiziere und Gruppen paradierten an den Monarchen und ihren Ehrengästen vorbei.

Schon am Sonntagvormittag gab es für elf Schützen eine besondere Auszeichnung. König Hans Impelmanns erhielt für seine Verdienste um das Schützenwesen den Hohen Bruderschaftsorden des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS), überreicht von Bezirksbundesmeister des Bezirksverbandes Nettetal-Grefrath, Hans Puschmann. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Karl-Heinz Stevens und Bernd Theisen für 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Seit 25 Jahren dabei und dafür geehrt wurden Herbert Kättner sowie König Hans Impelmanns. Acht Schützen haben sich für die Bruderschaft besonders verdient gemacht und erhielten dafür das Verdienstkreuz des BHDS: Bernd und Marion Theisen, Bärbel Mäurers-Ellerwald, Steffen van den Boom, Jan Rübhahn, Adelheid Stevens, Christiane Müller sowie Bärbel Wolters.

Noch nicht durchgesickert war der Auftritt eines Überraschungsgastes, der von Herbert Kättner von der Schwarzen Garde der Antonius-Schützen angekündigt wurde: Das Grefrather Urgestein Paul Douteil erzählte in Grefrather Mundart, wie der Vater des heutigen Brudermeisters Guido Ellerwald in der Backstube Douteil am Markt zum Bäcker ausgebildet wurde.