Kempen: MDCCLIII – Zahlensalat an Haus und Tafel
Die Info am Franziskushaus ist falsch. Außerdem: Mode Sander feiert 25-Jähriges, Georg-Brunnen wird gereinigt und kleine Künstler gegen Kinderarbeit.
Kempen. Blümchen in Eimern an Laternen machen sich immer gut, siehe Kuh- und Ellenstraße. Da ist es schade, dass an der Tiefstraße lediglich die beiden Lampen an der Ecke Franziskanerstraße mit leuchtend-roten Geranien bestückt sind.
Der Rest der hübschen Straße ist zwar individuell nett bepflanzt- aber die Halterungen an den Nostalgie-Leuchten sind verwaist. Wird Zeit, dass dort jemand die Nachfolge der guten Frau Meyer antritt...
Bleiben wir an dieser Ecke: Haus Franziskus neben der Paterskirche erstrahlt in einem frischen Blaugrau-Ton, seitdem Malermeister Burkhard Horst dort im November 2007 den Pinsel geschwungen hat. Das hat einen aufmerksamen Altstadt-Beobachter auf den Plan gerufen, der die Zier-Anker in der Fassade betrachtet und römisch nachgerechnet hat: MDCCLIII = 1753.
Da wurde das ursprünglich 1698 errichtete Haus neu gebaut. Warum auf der Info-Tafel zum Altstadt-Rundgang die Zahl 1757 auftaucht, hat sich unserem Logiker indes nicht erschlossen. Dieser Fehler hat mittlerweile Annenhof-Leiter Herbert Knops (in Haus Franziskus lebt eine achtköpfige Außenwohngruppe des Kinderheims) und Heinz-Wilhelm Wolters von der Schwester-Ina-Stiftung auf den Plan gerufen. Der Irrtum dürfte bald der Vergangenheit angehören.
Die Moosgasse steht nicht nur für Spielsachen, sondern auch für Kunst. Ende Mai wird dieses Buch in der Atelier-Galerie Artedos, Moosgasse1c, wieder aufgeklappt. Unter dem Titel "NeunxNeu" stellen dort vom 31. Mai bis 15. Juni neun Vertreter des Bundesverbandes Bildender Künstler (BBK), Niederrhein, ihre Werke aus. Darunter auch die Galerie-Betreiberin Karen Cerva und der Klixdorfer Bildhauer Gilbert Scheuss.
www.artedos.de www.bbk-niederrhein.de
Wer bei einem van-Gogh-Bild näher rangeht, sieht bloß Striche. Gleiches Phänomen beim hochauflösenden Foto- Pixel nennt man das. In der kreativen Malerei wurde der Begriff Quadratologo geschaffen: eine imaginäre Welt entwickelt sich aus Quadraten.
Diese Technik stellen 13 Studenten der Fontys Hogeschool Venlo morgen von 11-17 Uhr beim Büchermarkt im Kramer-Museum vor. Im Rahmen ihres Studiums haben sie die gemeinnützige Firma "kiart- Kleine Künstler gegen Kinderarbeit" gegründet.
Mädchen und Jungen der Regenbogenschule haben nach der neuartigen Technik Bilder gemalt, die verkauft werden. 80 Prozent des Erlöses gehen an "Terre des Hommes", um Kindern aus der Dritten Welt den Schulbesuch zu ermöglichen.
Inhabergeführte Geschäfte werden seltener- auch in Kempen. Da ist es beruhigend, dass Helmut und Inge Sander (beide 58) mit ihrem Geschäft für hochwertige und sportive Herrenmode an der Engerstraße1 im 25.Jubiläumsjahr sagen: "Wir machen weiter." Im Juni 1983 startete Helmut Sander im heutigen Stuckmann-Modehaus gegenüber. Der Aldekerker war zuvor Geschäftsführer bei Boecker in Krefeld.
Ein Jahr später, als Ehefrau Inge auf die Sander-Kommandobrücke trat, ging’s ins heutige Ladenlokal an der Ecke Enger-/Judenstraße. "Wir sind unserer Linie und den Fabrikanten treu geblieben", blickt Helmut Sander zurück. Die Kunden aus Kempen und der Umgebung wissen’s zu schätzen.
Als der neue Technische Dezernent Stephan Kahl 135 Tage im Amt war, musste er sich bohrenden Fragen stellen. Beim Prestige-Objekt Orsay-Center bevorzugt der Münsteraner das ursprüngliche Modell: offen und mit viel Glas.
Bei der alten Feuerwache schräg gegenüber des Bahnhofs wusste er zu berichten, dass dort ein Kempener Investor drei viergeschossige Wohn- und Geschäftshäuser im modernen Baustil plant. "Was ist mit dem alten Arbeitsamt an der Wiesenstraße?", wollte FDP-Chef Udo Kadagies wissen. Auch hierzu hatte der 55-Jährige eine Antwort: "Geplant sind ein Altenwohnprojekt und Parkplätze für Edeka."
Alexander Jansen steht selten auf dem Schlauch. Das rührt daher, dass der Feuerwehrmann aus Kerken eine hölzerne Aufhängung für den Gartenschlauch gezimmert hat. Die können Interessierte an der Neustraße8 im Ladenlokal der Volksfürsorge bewundern.
Das Patent gibt’s nicht nur in Schwarz-Gelb (Borussia Dortmund), sondern auf Wunsch auch in anderen Farben (Schwarz-Weiß-Grün beispielsweise). Der 26-Jährige gibt unter Tel. 0177/6887695 und demnächst unter www.schlauchmaennchen.de weitere Auskünfte.
Gegenüber dem Schlauchmännchen erstrahlt das Walmdachhaus Nr. 23 jetzt top-saniert- das Gerüst ist vor kurzem gefallen. Die Fassade hell geputzt, schmiegt sich das noch nicht ganz renovierte Haus jetzt optimal in die steinerne Umgebung neben Jätzke, Lokal "Zur Altstadt" und weiteren Juwelen der Altstadt ein.
Ist der Georgbrunnen wieder defekt? Die Handwerker-Kolonne von Baubetriebshof und Elektro Hütter schreckte Mittwoch den Flüsterer auf. War doch der Brunnen auf dem Buttermarkt erst kürzlich saniert worden.
"Halb so wild", winkt Stadtsprecher Christoph Dellmans ab. Durch die Blüten der Platanen kam es an Pfingsten dazu, dass der Brunnen stark verschmutzt war und sich so einer Sonder-Reinigung unterziehen musste. "Er wird ohnehin alle zwei Wochen gereinigt", berichtet Dellmans.
Ebenfalls am Mittwoch parkte der Bundeswehr-Truck auf dem Buttermarkt. "Nach dem Erfolg 2007 sind wir gerne wieder nach Kempen gekommen und informieren die Bürger", berichtete Oberstabsbootsmann Joachim Sons, der den Truck leitet.
Im netten Gespräch bei einer Tasse Kaffee räumten er und Oberfeldwebel Nadine Baumann vom NRW-Zentrum für Nachwuchs-Gewinnung auch mit Vorurteilen auf. "Viele denken, dass man im Grundwehrdienst schon zu Auslandseinsätzen muss."
Florian ist der beste Freund der Altstadt-Kinder. Die 180Zentimeter große Puppe in der Moosgasse schaut sich das bunte Treiben auf dem Buttermarkt an. Florians "Eltern"- Lutz Krämer und Cornelia Schnitter-Krämer haben an der Moosgasse 3 den Spielwaren-Handel Cofu-Store. Ende Mai muss der Kamerad wieder Richtung Heimat zu seiner Stamm-Familie LivingPuppets. Na dann, bye-bye Flo!
www.cofu-store.de