Glühweinverkauf ihn der Kempener Altstadt Mehr Hinweise – und mehr Kontrollen

Kempen. · Auch am kommenden Wochenende soll es Glühwein zum Mitnehmen geben. Wirte und Ordnungsamt wollen strenger auf Einhalten der Regeln achten.

Ein Glühweinschild auf dem Buttermarkt.

Foto: Stefanie Keisers

Glühwein ist derzeit in aller Munde. In jeder Beziehung. Der Kanzlerin sind die To-Go-Angebote in den Innenstädten ein Dorn im Auge – und auch in der Kempener Altstadt hat sich am vergangenen zweiten Adventswochenende gezeigt, dass die geltenden Vorgaben in der Praxis kaum eingehalten werden.

So ist beispielsweise der Verzehr von Speisen und Getränken im Umkreis von 50 Metern um den Verkaufsstand nicht erlaubt, überall – auch in den Warteschlangen – muss der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Zudem besteht weiterhin in der Zeit von
7 bis 19 Uhr in der gesamten Altstadt Maskenpflicht. Lediglich zum Essen und Trinken darf der Mund-Nasen-Schutz kurz abgenommen werden. Wobei die Betonung auf „kurz“ liegen dürfte. Ein langes Zusammenstehen mit Glühwein in der Hand und Maske am Kinn ist damit nicht gemeint. Schon gar nicht mit mehr als fünf Personen aus zwei Haushalten.

Hinweistafeln und Bodenmarkierungen

Zu all diesen Regeln seien in den Altstadtgassen und am Buttermarkt durch das Ordnungsamt Verstöße festgestellt worden. Das teilte die Stadt am Montag auf Nachfrage mit. Am Sonntag war gar die Polizei vor Ort, einem Gastro-Betrieb wurde der weitere Außer-Haus-Verkauf verboten. Dem Betreiber drohe ein Ordnungswidrigkeitsverfahren, so die Stadt. Aus der Gastronomie hieß es daraufhin am Montag, man müsse nun schauen, ob und wie es am kommenden Woche weitergehen kann.

Von Seiten der Stadt Kempen sind zunächst keine Änderungen geplant: „Für das kommende Wochenende wird es keine neuen Regeln geben“, bestätigte Stadtsprecherin Kirsten Pfennings auf Nachfrage der WZ. Es werden allerdings verstärkt Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Einsatz sein und die Bestimmungen der Coronaschutzverordnung „energisch, konsequent und, wo nötig, erneut mit Zwangsmitteln durchsetzen“. Gespräche mit den Wirten habe es seitens des Ordnungsamtes aber keine mehr gegeben.

Ein generelles Unterbinden der To-Go-Angebote durch die Stadt wäre auch schwierig, denn die Wirte brauchen keine besondere Genehmigung für den Verkauf. Dieser ist ihnen nach der derzeitigen Coronaschutzverordnung gestattet. Unter der Voraussetzungen, dass Hygienevorschiften und Abstände eingehalten werden.

Am Donnerstag äußerte sich auch Werbering-Chef Armin Horst gegenüber unserer Zeitung zum Glühweinverkauf: „Das Thema ist überall höchst umstritten“, so Horst. Er wisse, dass nicht alle Gastronomen am kommenden Wochenende wieder mitmachen wollen. Jene Wirte, die sich wieder beteiligen, wollten aber diesmal genau darauf achten, dass die Regeln auch eingehalten werden.

„Es soll mehr Hinweistafeln geben und Bodenmarkierungen, damit auch in der Warteschlange Abstand gehalten wird“, sagt Horst. „Außerdem wird deutlich darauf hingewiesen, dass in 50 Metern Umkreis kein Verzehr erlaubt ist.“

Das bestätigt auch Christoph Wefers vom Falko am Buttermarkt: „Wir werden uns gut vorbereiten“, sagt er am Donnerstag. Allerdings erwarte er auch etwas mehr Hilfe des Ordnungsamtes: „Die Mitarbeiter hat man schon am Samstag häufig gesehen, aber sie haben niemanden angesprochen und sind an Menschengruppen einfach vorbeigegangen“, so der Wirt. Und auch von den Altstadtbesuchern wünsche er sich umsichtigeres Verhalten. Denn eigentlich seien die Regeln ja allen mittlerweile hinlänglich bekannt – auch ohne Hinweisschilder.