Kempen: Reger Verkehr bei der Fahrradbörse
Das Angebot war groß– und die Wünsche der Kunden teils sehr speziell.
Kempen. Mehr als 300 Teilnehmer, 68 offiziell abgeschlossene Kaufverträge und zufriedene Veranstalter- das ist das Fazit der Fahrradbörse auf dem Buttermarkt, die am Samstag viele Menschen in die Altstadt lockte. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) organisierte die Börse "von privat an privat", die zur Jahreszeit passend und gerade recht kam: Neues Jahr, neues Rad.
So wollte Hans Fustermanns aus Willich sein Elektro-Rad verkaufen: "Bei Interesse verleihe ich das auch für einen Tag", verriet der 74-Jährige. Topgepflegt sei das Rad, 220 Euro möchte er dafür haben.
"Möchtest Du nicht mal gucken?", bot Tanja Carrié ihrer Tochter Chayenne (8) an. Die beiden waren interessiert am Einrad von Katharina von den Eichen, die für das 25Euro haben wollte. Nach kurzer Sitzprobe war klar: "Das ist noch zu groß." Zwei Jahre ist Katharina Einrad gefahren, dann stand es im Keller. Immerhin: Ihre Eltern Silvia und Andreas hatten zu diesem Zeitpunkt schon ein Herren- und ein Damenrad für insgesamt 260Euro verkauft. Sie schätzen an der Fahrradbörse das angenehme Publikum und den Service vom ADFC.
Der half bei Kaufverträgen und sorgte für Preisschilder. Pro angebotenes Rad waren zwei Euro Gebühr fällig, jedes weitere Gefährt kostete einen Euro.
Ebenfalls zufrieden war Lena (8), die mit ihrem Vater auf Radsuche für sich war. Vier Räder lang ist ihre Bikerkarriere bereits, von 16 bis 24Zoll war alles dabei. Und was war das? Fabians alter grüner vierrädriger Traktor, vier Mal gefahren und seitdem mit Standplatz im Keller, stand ebenfalls zum Verauf.
Ganz andere Probleme hatte Tim: der Siebenjährige wollte unbedingt ein blaues Rad mit dem Motiv "Zähne und Zahnbürste" haben. "Das hat er im Kindergarten gesehen und will so eins jetzt auch", sagte seine Mutter Kirsten Amberg aus Süchteln.
Da mittlerweile viele Radlerkarrieren mit Laufrädern anfangen, gab es bei Ronny Everts zwei dieser "funtoys" zu kaufen.
Damit der neue alte Drahtesel vor Diebstahl geschützt ist, registrierte die Polizei jedes Rad auf Wunsch auch gleich vor Ort.