Festakt in Kempen Gesamtschule ist jetzt „Schule ohne Rassismus“

Kempen · Bei einem offiziellen Festakt wurde der städtischen Gesamtschule Kempen am Montag der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. Insgesamt gehören damit nun 25 Schulen im Kreis Viersen dem bundesweiten Netzwerk an.

Die Gesamtschule Kempen bekam den Titel „Schule ohne Rassismus“ verliehen.

Foto: Norbert Prümen

(biro) Als erste weiterführende Schule in Kempen hat die städtische Gesamtschule am Montag den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhalten. Damit ist sie die 25. Schule im Kreis Viersen, die dem bundesweiten Netzwerk beigetreten ist. Ein passendes Schild dazu wird noch geliefert und sichtbar am Schulgebäude angebracht werden, doch ausruhen kann sich die Schule auf dem Titel nicht: „Er ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine Verpflichtung“, machte Schulleiterin Suzan Torun-Schneider in ihrer Ansprache deutlich. Mit einem offiziellen Festakt in der Aula feierte die Gesamtschule mit Schülern, Lehrern, Vertretern der Stadtverwaltung und des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Viersen die Zertifizierung als Courage-Schule, musikalisch begleitet vom Schulchor „Crazy Tunes“.

In einem Videozusammenschnitt erklärten Schüler und Lehrer, was ihnen diese Auszeichnung bedeutet und warum ihnen Vielfalt so wichtig ist: „Vielfalt ist, dass alle Menschen anders sind, und das ist auch gut so“, sagt da etwa eine Schülerin, „sonst wären wir Roboter.“ „Menschen sollen nicht gemobbt werden, das haben sie nicht verdient“, sagt ein Junge. Und ein anderer: „Rassismus geht für mich gar nicht.“

Schon in der Vergangenheit habe die Schule Projekte und Workshops zum Thema durchgeführt, berichtete Schulleiterin Torun-Schneider. Vor einem Jahr übernahmen zwei Kolleginnen dann die Vorbereitung für den Beitritt zum Courage-Netzwerk. Ihm gehören bundesweit inzwischen rund 4300 Schulen an, die sich verpflichtet haben, verpflichtet haben, sich nachhaltig für die Gleichwertigkeit aller Menschen und gegen jede Form von Diskriminierung einzusetzen.

Respekt, Toleranz und Vielfalt sollen Schulalltag prägen

Ziel sei es, eine Schulumgebung zu schaffen, die von Respekt, Toleranz und Vielfalt geprägt sei, so Torun-Schneider, „eine Welt zu gestalten, in der jeder Mensch in Würde und Freiheit leben kann.“ Schule solle ein Ort sein, „an dem Unterschiede nicht nur toleriert, sondern gefeiert werden“. Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, das sei mehr als ein Titel, so die Schulleiterin, „es ist ein Bekenntnis zu den Werten, die das Rückgrat unserer Gesellschaft bilden sollten“.

Dass noch viel zu tun ist, daran erinnerte Bürgermeister Christoph Dellmans, der neben dem Zirkus Flic-Flac die Patenschaft für die Gesamtschule im Courage-Netzwerk übernommen hat. Er erinnerte an die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie, warnte vor dem „gefährlichen Schweigen der Mehrheit“ und warb für ein buntes Kempen: „Wir sind mehr.“ Ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland gäbe es vieles nicht, auch keine Rente später, so Dellmans, „es ist wichtig für unsere Gesellschaft, bunt und vielfältig zu sein.“

(biro)