Kempen: Verfolgungsjagd bis in die City
Mit einem gestohlenen VW-Bus sind zwei junge Männer am Freitag in die Altstadt gerast.
Kempen. Ein silberner VW-Bus rauscht durch die Fußgängerzone. Im Schaufenster von Deichmann an der Engerstraße nimmt die wilde Fahrt ein jähes Ende. Die beiden Männer steigen hektisch aus und wollen zu Fuß flüchten. Einer wird nur 100 Meter von der Unfallstelle entfernt vor Tchibo gefasst. Den anderen Täter fassen die Beamten wenig später.
Bernd Klein, Polizeisprecher
Eine Gangsterjagd bis in die Altstadt hat am Freitag gegen 17 Uhr die Kempener in Atem gehalten. Mit Hubschraubern, Motorrädern und Zivil-Einsatzwagen verfolgte die Polizei die Flüchtigen. Die beiden Männer waren zuvor gegen 16.30 Uhr am Grenzübergang Schwanenhaus in Kaldenkirchen Zivilfahndern aufgefallen. Beim Datenabgleich des Kennzeichens stellten die Beamten fest, dass der VW T4 Kleinbus mit Paderborner Kennzeichen nach einem Einbruch in Bonn am Dienstag gestohlen gemeldet war.
Als die Ermittler versuchten, das Fahrzeug anzuhalten, gab der Fahrer Gas und bretterte die A61 Richtung Viersen runter. "Sie haben sich freie Fahrt verschafft und dabei auch mehrmals Streifenwagen absichtlich angestoßen", sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei. "Und sie haben auf ihrer Fahrt mehrfach Polizeisperren durchbrochen", ergänzte Bernd Klein, Polizeisprecher des Kreises Viersen. Von der Polizei ausgelegte Nagelbretter habe der Fahrer einfach umfahren.
"Das ging quer durchs Kreisgebiet", sagte Klein. Die beiden jungen Männer verließen die A61 an der Anschlussstelle Mackenstein bei Dülken und passierten über Landstraßen Kempen. Bei Wachtendonk fuhren sie auf die A40, die sie eine Ausfahrt später gen Kempen wieder verließen. "Vor dem Kempener Stadtgebiet wurde die Verfolgungsfahrt abgebrochen - zu gefährlich", sagt Klein. Der Polizeihubschrauber konnte den Bus in der Innenstadt ausfindig machen. Dann ging alles ganz schnell, wenig später klickten die Handschellen.
Einer der beiden Festgenommenen hat am Kopf eine Platzwunde davongetragen. Ansonsten verlief die Jagd glimpflich. "Am Freitag Nachmittag mit dem Auto in der Kempener Fußgängerzone - das hätte auch anders ausgehen können", sagt Klein. Der Schaden liegt bei 30 000 Euro.