Klimaschutz-Teilkonzept: „Weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein“

SPD und Grüne kritisieren die Ideen der Verwaltung. Ausschuss stimmt dem Teilkonzept aber zu.

Klimaschutz-Teilkonzept: „Weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein“
Foto: WZ-Archiv

Kempen. Grünes Licht für das Klimaschutz-Teilkonzept für die Liegenschaften der Stadt Kempen. 34 städtische Gebäude sollen mit Blick auf Energieersparnis und Klimaschutz auf den Prüfstand kommen (die WZ berichtete). Der Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz (UPK) gab am Montagabend bei zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme aus den Reihen von SPD und Grünen seine Zustimmung.

Gerade ist die Verwaltung dabei, die Vergabe des Auftrags vorzubereiten, die im nächsten UPK im März erfolgen soll. Zehn Monate soll die Erstellung des Konzeptes dann dauern, erläuterte Umweltreferent Heinz Puster.

„Das Konzept ist sinnvoll“, sagte Michael Rumphorst (Grüne). „Aber viel zu wenig und viel zu spät.“ Bereits 2003 hätten die Grünen städtische Gebäude energetisch untersucht, im September 2012 sei das Thema bereits beraten worden. „Mir geht das viel zu langsam“, sagte auch Hermann Mechle (SPD).

Heinz Puster erklärte, dass man lange auf die Zusage für die Fördergelder gewartet habe. 2013 seien viele Anträge eingegangen und für 2014 dann kein Geld mehr da gewesen. Kempen erhalte nun erst 2015 den Zuschuss vom Bund in Höhe von 24 500 Euro. Insgesamt müssen 55 000 Euro in das Konzept investiert werden.

„Das Konzept ist weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein in der Gesamtklimabilanz der Stadt“, sagte Rumphorst und forderte erneut ein kommunales Klimaschutzkonzept. Zu so einem Gesamtkonzept würden auch Privathaushalte, Gewerbe und Verkehr gehören. Dass das auch bei knapper Kasse machbar sei, hätten Nachbarkommunen gezeigt. Rumphorst forderte erneut, Vertreter von Kommunen, die ein solches Konzept haben, einzuladen und anzuhören.

Zwar seien die städtischen Liegenschaften nur ein kleiner Teil, wenn man die Gesamtklimabilanz von Kempen betrachte, sagte Umweltreferent Puster: „Aber beim CO2-Ausstoß, den wir als Stadt verursachen, sind die Gebäude das wichtigste Thema.“ Zudem werde die Stadt so ihrer Vorbildrolle gerecht.

„Mehr wollen wir alle, aber es muss auch bezahlbar sein“, stimmte Jochen Herbst (CDU) der Verwaltung zu. Es sei wichtig, Prioritäten zu setzen.

Ein weiteres Klimaschutz-Teilkonzept umfasst den Blick auf die Wärmeversorgung der Wartsbergsiedlung in Tönisberg. Diese müsse komplett erneuert werden. Dazu gibt es Gespräche mit den Stadtwerken, die die Versorgung dort im vergangenen Jahr übernommen haben. Die Erfahrungen aus diesem Konzept könnten möglicherweise später auch auf das Hagelkreuz übertragen werden. Beigeordneter Stephan Kahl: „Aber das ist eine Zukunftsperspektive.“