Spenden in den Gerätenhäusern abgeben Feuerwehren sammeln für Rumänien und Ukraine
Tönisvorst · Bereits zum 31. Mal sammeln die Rumänienhilfe Vorst und die Feuerwehren im Kreis Viersen, im Kreis Kleve und in Krefeld gemeinsam Spenden, um Menschen in Rumänien zu unterstützen. In diesem Jahr jedoch ist alles etwas anders, wenn am Samstag, 18. November, wieder an den Gerätehäusern der Feuerwehren Lebensmittel, Kleidung oder Spielzeug abgegeben werden.
Grund sind die Wirren in der Ukraine rund um den von Russland initiierten Krieg. „Die Menschen dort leiden aktuell in Europa am meisten. Darum haben wir entschieden, einen großen Teil der Spenden dorthin zu geben“, erläutert der Vorsitzende der Rumänienhilfe, Hans Holtschoppen.
Wichtig seien dort vor allem warme Dinge für den Winter. „Da die Infrastruktur immer wieder angegriffen wird, geht es vor allem darum, warme Kleidung, Schlafsäcke, Isomatten und dergleichen zu schicken. Aber natürlich sammeln wir auch haltbare Lebensmittel“, sagt der Ehrenamtler. Gut zwei Drittel der Spenden gehen dieses Jahr nicht nach Rumänien, sondern in das Kriegsgebiet.
Aber auch Rumänien erhält weiter Unterstützung, wenn auch etwas weniger als gewohnt. „Spielzeug zum Beispiel werden wir vor allem dorthin schicken. Die Menschen in der Ukraine haben derzeit andere, sehr viel unmittelbarere Sorgen“, betont Holtschoppen.
Die Logistik wird wie gewohnt weitgehend von den Feuerwehren der Umgebung übernommen. Die Ehrenamtler der Freiwilligen Feuerwehren der beiden Kreise, sowie die aus Freiwilligen und hauptamtlichen Feuerwehrleuten zusammengesetzte Feuerwehr Krefeld sammeln, sortieren und fahren die Spenden. Dabei fahren sie aber nicht ins Kriegsgebiet, sondern nach Polen. „Dort übernehmen dann lokale Hilfsorganisationen und bringen die Lebensmittel und sonstigen Hilfsgüter in die Kriegsgebiete“, erzählt Dirk Heussen. Er gehört der Feuerwehr in Nettetal an und koordiniert die Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation und die Arbeit bei den Feuerwehren.
Gesammelt werden vor allem Grundnahrungsmittel wie Zucker, Mehl, Backpulver, Konserven und Süßigkeiten, ausdrücklich keine Frischartikel. Nicht nur Lebensmittel können gespendet werden, auch beispielsweise gut erhaltene Kinderbekleidung und Spielzeug werden gern angenommen. Die gesammelten Lebensmittel sollten ein Haltbarkeitsdatum bis mindestens 04/2024 aufweisen.
Dabei sind die Zahlen, die Heussen und seine Mitstreiter gemeinsam mit der Vorster Hilfsorganisation als Arbeitsnachweis liefern, mehr als beeindruckend: Rund 550 000 Bananenkartons mit Bekleidung wurden vorsortiert und verpackt, mehr als 1000 Tonnen gespendete Lebensmittel aus der Bevölkerung, dem Handel und der Industrie, Landmaschinen wie Traktoren, Mähdrescher, Spritzen und Düngerstreuer, Schulmöbel, Tafeln, Schulmaterial, Kirchenmöbel, Krankenhausbetten und medizinisches Gerät wurden angenommen und nach Rumänien gebracht. Mehrere Ladungen von Kinderpflegemitteln und Spielzeug, Krankenwagen, Feuerwehrfahrzeuge, Leichenwagen und viele andere Hilfsgüter fanden den Weg nach Rumänien.
Insgesamt wurden rund 420 000 ehrenamtliche Stunden investiert, 550 Lkw legten rund 1,6 Millionen Kilometer zurück – rund 80 Prozent gefahren von Feuerwehrleuten, die auch ganz praktisch durch Handwerkerleistung halfen. „Ich denke, das ist schon ein sehr guter Arbeitsnachweis. Aber wir wollen in diesem Jahr nicht nachlassen“, sagt Heussen. Dafür komme es aber auch auf die Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung an. Die Feuerwehren jedenfalls stehen bereit.
In Krefeld wird die Arbeit in diesem Jahr etwas konzentriert. In der Corona-Zeit habe man die Zahl der Gerätehäuser reduziert, in denen Spenden angenommen werden. Das habe sich bewährt, heißt es von der Feuerwehr. In diesem Jahr werden darum Hilfsgüter nur im Gerätehaus Uerdingen/Linn und an der Hauptfeuerwache an der Ritterstraße angenommen. Im Kreis Viersen und im Kreis Kleve beteiligen sich weiterhin alle Gerätehäuser an der Aktion.