Kreis Viersen: Sorge um die Bienenvölker
Milben: Viele Tiere sterben durch Parasiten. Im Kreis Viersen halten sich die Verluste in Grenzen.
Kreis Viersen. Immer mehr Bienen in Deutschland sterben durch die Folgen der Varroa-Milben. Die WZ hat nachgehakt, wie es mit dem Bienensterben in unserer Region aussieht. "Es gibt einzelne Fälle mit hohen Verlusten.
Aber es ist bei weitem nicht so schlimm wie oft dargestellt", sagt Hermann Diedrich, Vorsitzender des Imker-Kreisverbandes Krefeld-Viersen.
Einige Imker hätten gar keine Verluste zu beklagen. Der Kempener (66) betont, dass den Züchtern keine Vorwürfe zu machen sind: "Sie haben nichts anders gemacht, als in den Jahren zuvor."
Ganz anders sieht das der Anrather Berufsimker Johann van den Bongard: "Viele fahren nach der Honigernte in Urlaub und kümmern sich nicht um die Milben. Dann ist es kein Wunder, dass die Völker nach zwei bis drei Jahren ausgestorben sind."
Seiner Meinung nach machen die Imker, die Verluste haben, etwas falsch. "In jedem Bienenvolk kommen diese Milben vor und müssen konsequent behandelt werden."
Einen Unterschied zwischen Profi- und Hobby-Imkern sieht Diedrich nicht: "Auch die Freizeit-Imker wissen, was sie tun." Der Kampf gegen Milben erweist sich als mühselig.
Van den Bongard: "Man bekommt sie nie ganz weg." Mit verdünnten organischen Säuren oder ätherischen Ölen gehen die Imker gegen die Parasiten vor. Allerdings können diese Methoden erst nach der Ernte angewendet werden, sonst bleiben Rückstände im Honig.
Wie ein Blutegel am Säugetier beißen sich die Milben an den Immen fest und saugen Blut. Dabei bevorzugen sie die verdeckelte Brut, weichen im Winter aber auf ausgewachsenen Tiere aus. Zwar seinen Milben nicht darauf aus, ihren Wirt zu töten.
Diedrich: "Aber durch die Bisswunden gelangen Pilze und Viren in den Körper der Bienen. Daher sterben sie eher an den Sekundärerkrankungen, als an der Milbe an sich."