Glück im Unglück: Notlandung auf Korsika
Hautarzt und Pilot Klaus Gerecht musste seine Cessna ohne Räder zu Boden bringen.
Kempen/Figari. Glück im Unglück für den Kempener Hautarzt Klaus Gerecht: Der Mediziner und Pilot musste mit seiner einmotorigen Cessna auf der französischen Mittelmeer-Insel Korsika notlanden.
Gerecht war am Dienstagabend mit seinem Sohn Paul (20) und dem befreundeten Willicher Hautarzt Tim Blazejak unterwegs zum Regionalflughafen von Figari im Süden der Insel.
"Vor der geplanten Landung habe ich festgestellt, dass das Fahrgestell der Maschine klemmte", sagte Gerecht am Mittwoch Abend, als ihn die WZ auf Korsika erreichte. Da blieb ihm nichts anderes übrig, als die Notlandung ohne ausgefahrene Räder vorzubereiten.
"Wir sind dann knapp zwei Stunden über der Insel gekreist", erzählt Gerecht. Zum einen, damit die Maschine bei der Notlandung so wenig wie möglich Treibstoff im Tank habe. "Zum anderen mussten wir warten, bis der normale Flugverkehr über Figari weniger wurde."
Mit dem Tower in Figari habe er dann vereinbart, auf einer Rasenfläche neben der Landebahn zu landen. "Auf Asphalt aufzusetzen, das war mir wegen des möglichen Funkenflugs zu heikel." Und dann ging es los: "Wir sind etwas holprig auf dem Bauch aufgesetzt und nach etwa 40 bis 50 Metern zum Stehen gekommen", berichtet der Kempener Hautarzt. "Dann sind wir alle schnell raus und waren gerettet."
Am Mittwoch Abend wirkte Gerecht, der bereits seit 1986 Pilot ist, sehr entspannt: "Das war keine große Sache. Wenn man fliegt, weiß man, dass so etwas immer passieren kann. Dafür trainiert man solche Sachen." Auch wenn er noch nie eine richtige Notlandung gemacht habe: "So etwas kann man ja nicht mit richtigen Flugzeugen probieren, sondern nur simulieren." Genauso habe er auch die Geschichte seiner Frau am Telefon erzählt, die mit seinem zweijährigen Sohn in Kempen ist.
Gerecht und sein Sohn Paul werden noch bis Samstag mit dem Willicher Kollegen Blazejak in dessen Haus auf Korsika bleiben. "Dann werden wir per Linie zurück nach Deutschland fliegen", sagt der Arzt, der am Montag wieder in der Praxis sein muss. Mit der Cessna, mit der er mehrmals im Jahr von Mönchengladbach aus nach Korsika fliege, kann er nicht den Rückweg antreten. "Die wird entweder hier repariert oder per Sattelschlepper nach Deutschland gebracht."
Bis dahin genießt er seinen Resturlaub und liest in korsischen Zeitungen über seine Landung. "Das ist hier in der Lokalpresse ein großes Thema." Die Zeitung Corse-Matin hat im Internet eine Fotostrecke angelegt.