Grefrath: Mehr Leben für die Dorenburg
Moderner und attraktiver soll das Freilichtmuseum rund um die Wasserburg in Grefrath werden.
Grefrath. 66000 Besucher pro Jahr: Das ist schon eine stolze Zahl für das niederrheinische Freilichtmuseum Dorenburg in Grefrath. Doch der Kreis Viersen als Träger will mehr - und arbeitet an einem neuen Konzept. Das Museum im Schatten des Eisstadions soll modernisiert und attraktiver werden.
"Wir wollen ein Museum schaffen, in dem Geschichte lebendig wird", sagt Dr. Andreas Coenen, Kulturdezernent der Viersener Kreisverwaltung. Herzstück bleibt die Dorenburg. In der alten Wasserburg sollen attraktive Sonderausstellungen gezeigt werden. "Exotik oder Erotik locken immer viele Besucher", sagt Museumsleiter Dr. Heinz-Peter Mielke.
Von überregionaler Bedeutung ist das Spielzeugmuseum. Doch die Präsentation ist laut Coenen unübersichtlich und überladen. "Dabei sind nur zwölf Prozent des Bestandes ausgestellt." Hier sollen die Exponate besser erläutert, mehr Mitmachmöglichkeiten für Kinder geschaffen werden. Schließlich soll es einen neuen Namen bekommen: Museum für Spielkultur.
Auf dem sechs Hektar großen Freigelände befinden sich Hofanlagen und typische Gebäude des Niederrheins, in denen alte Handwerkskunst sowie Objekte bäuerlicher Lebens- und Arbeitskultur gezeigt werden. Hier will die Kreisverwaltung für mehr Leben sorgen.
So habe sich der Tante Emma-Laden bewährt, in dem selbstgebackenes Brot angeboten wird. "Idealvorstellung wäre", so Mielke, "dass jeder Hof auf dem Gelände einen ehrenamtlichen Betreuer hat." Alte Handwerke wie Schmied, Gerber oder Weber könnten so gezeigt werden.
Generell soll das Museum familienfreundlicher werden. Dazu soll es Mitmachstationen geben und Picknickplätze, Spielmöglichkeiten und einen Museumsführer für Kinder. Besucher aus den Niederlanden sollen angelockt, Kooperationen mit Schulen vereinbart werden.
Gefragt sind jetzt vor allem Engagement und Förderverein. Denn große Kosten verursachen dürfen alle geplanten Änderungen nicht; die öffentliche Kasse ist leer. So bleibt wohl auch der Wunsch nach einem neuen Eingangsgebäude am anderen Ende des Museums noch in weiter Ferne. Dies, so Coenen, ließe sich wohl nur in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland verwirklichen.
Zumindest die Kosten für einen Architektenwettbewerb hat der Kreis aber in seinen Haushaltsplänen berücksichtigt. Schließlich könnte man mit der Verlegung des Eingangs mehr Besucher bekommen, und zum anderen ein Juwel präsentieren, das seit vielen Jahren im Keller verstaubt: Das Museum verfügt über eine komplette Brauerei, die in einem neuen Gebäude präsentiert werden könnte.