Lobberich: Ein Kindergarten mit Energiespar-Faktor

Im Lobbericher Westen wird neu gebaut. Die Stadt drängte auf eine schnelleEntscheidung.

Lobberich. Am Montag rücken Bagger, Raupen, Motorsägen und Häcksler an, um das 3700 Quadratmeter große Grundstück an der Ecke Mühlenstraße/Caudebec-Ring freizuräumen. Dort entsteht ein Vier-Gruppen-Kindergarten der Bongartzstiftung. Über Details informierte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche im Verwaltungsrat der Bongartzstiftung.

Besonderer Wert wird bei dem Neubau auf alternative Energien gelegt. Es könnten zwar nicht die Richtlinien für ein Passivhaus erreicht werden, "dennoch wird es uns gelingen, die Energiekosten gegenüber der Ursprungsplanung in der Jahresmitte um weitere 30 Prozent zu senken", so Fritzsche. Installiert werden Fotovoltaik-Anlage und Solarthermie. Das Flachdach wird begrünt, um Raumklima und -temperatur positiv zu beeinflussen.

Auf Unmut stieß bei einigen der Termin für die Sitzung- nämlich in den Herbstferien. Zudem sei die Einladung erst zum Beginn der Ferien erfolgt und eine wichtige Vorlage über die Finanzierung des Neubaus erst am Dienstag zugestellt worden. Im nichtöffentlichen Teil stimmte der Verwaltungsrat den Vorschlägen der Stadt zu- auch dem Verkauf von Grundstücken an Hoch- und von-Bocholtz-Straße. Obwohl es noch Beratungsbedarf gab.

Doch Bürgermeister Christian Wagner machte Dampf. Beim Wunsch nach Vertagung spielte er nicht mit. "Es ging doch nur noch um den Vollzug der Beratungen im Sommer", so Wagner am Freitag zur WZ. Es müsse jetzt gehandelt werden, weil es um die Finanzierung des Kiga-Neubaus gehe und das Thema im Stadtrat am 3. November beraten werden soll.

Auch die Arbeiterwohlfahrt, die das von ihr seit zehn Jahren genutzte Haus Hochstraße 29 (altes Standesamt) kaufen wolle, dränge auf eine Entscheidung. Dass vom Verwaltungsrat nur die Hälfte der Mitglieder bei der Sitzung war, sah Wagner nicht als problematisch an.

"Ob im Interesse der Stifterin entschieden wurde, werden die Entscheider mit ihrem Gewissen abmachen müssen", meinte ein Mitglied des Verwaltungsrates nach der Sitzung. Denn bei den Verkäufen geht es um Stadtentwicklung, konkret um die Ansiedlung von Kaufland. Einkaufszentrum und Innenstadt sollen durch Fußwege miteinander verbunden werden- über die Grundstücke der Bongartzstiftung.