Lobberich: Viele Krankenhausmitarbeiter verzichten auf Schweinegrippen-Impfung

Die Mitarbeiter des städtischen Krankenhauses sind skeptisch: Vermutlich nicht mal die Hälfte will sich gegen den H1N1-Virus impfen lassen.

Lobberich. Von Skepsis geprägt ist bei vielen der 350 Mitarbeiter des städtischen Krankenhauses Nettetal die Haltung gegenüber der Impfung zum Schutz vor der Schweinegrippe.

"Die Medienmeldungen über unterschiedliche Impfstoffe haben auch uns verunsichert", unterstreicht eine Krankenschwester, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. Sie weist daraufhin, dass bisher schon jedes Jahr die Impfung gegen die normale Grippe angeboten wurde. Die sei von nicht ganz 50 Prozent der Mitarbeiter angenommen worden.

"Ich glaube nicht, dass sich mehr als 50 Prozent der Kollegen gegen die Schweinegrippe impfen lassen", schätzt ein Mitarbeiter. Natürlich beuge man vor: Desinfektion der Hände, im Bedarfsfall Mundschutz.

"In den kühlen Monaten verbreiten sich die Grippeviren schneller aus als im Sommer. Deshalb ist die Beachtung der Hygienevorschriften jetzt besonders wichtig", unterstreicht eine Krankenschwester im Raucherpavillon. Lässt sie sich denn impfen? "Ich spreche noch mit den Kollegen, auch mit den Ärzten. Aber eher nicht."

Der Impfstoff für die Mitarbeiter des städtischen Krankenhaus ist bestellt. "Aber die Teilnahme an der Impfung ist freiwillig", unterstreicht Chefarzt Dr.Michael Pauw.

Er persönlich will sich auf jeden Fall impfen lassen: "Weil wir alle eine hohe Verantwortung gegenüber den Patienten und den Kollegen haben." Schließlich sei man im Krankenhaus eher gefährdet. Auch könne man, sofern man infiziert sei, die Krankheit wegen der vielen Patientenkontakte schneller übertragen.

Allerdings warnt Pauw vor Panikmache. Die bisherige Entwicklung habe gezeigt, dass H1N1 wie die normale Grippe nach einigen Tagen Ruhe abklinge und auskuriert werde. Aber - wie auch bei anderen Grippen - seien Ältere und Kranke stärker gefährdet.

Das Krankenhaus erwartet den Impfstoff in der nächsten Woche. "Dann wissen wir mehr über die Beteiligung an der Schutzimpfung", sagt Dr.Pauw.