Lobberich: „Nero“ heizte Rockfans höllisch gut ein

Kneipenfestival: Zum vierten Mal wurde in Lobberich gerockt, was Boxen und Instrumente hergaben. 560 Gäste fanden den Musik-Mix klasse.

Lobberich. Acht Bands in acht Kneipen für acht Euro - dieses einmalige Angebot lockte rund 560 musikbegeisterte Gäste am Samstag nach Lobberich. Das vierte Kneipenfestival, organisiert von der Nettetaler Rockinitiative (Nero), war ein voller Erfolg mit guter Musik, engagierten Wirten und netten Leuten.

"Rock ist geil", bringt es Johannes Bruckes auf den Punkt. Der 21-jährige Sänger der Rockgruppe "Opinion" trat in der Ratsstube auf und begeisterte zusammen mit seinen Kollegen durch handgemachte, ehrliche Mucke. Bassist Matthias Schink ist seit zwei Jahren einer von 65 Nero-Mitgliedern und freute sich über so viel Zuspruch: "Von offizieller Seite aus gab es nie Bemühungen, in Nettetal Kultur auf die Beine zu stellen. Wir fordern und fördern eine Plattform für populäre Musik", sagt er.

Auch die Eltern des Opinion-Sängers, Angelika und Hermann Bruckes, kamen wie selbstverständlich zum Festival, das sogar ihren Musikgeschmack, also Beatles und andere Oldies, zu bieten hatte. Die ganze Vielfalt des soliden Rocks erklang in acht Kneipen, zwischen denen die Gäste für einen Euro pro Person per Taxi pendeln konnten. Insgesamt 80 Fahrten kamen im Laufe des Abends zusammen.

Markus, Andreas und Panajotis stehen vorm "Intermezzo" und wollen die Gruppe "Police Rescue" hören, die alte Hits der legendären britischen Band im Gepäck hatten. "Den Veranstaltern gebührt ein großes Kompliment, sie stellen klasse Kultur auf die Beine", sagen sie auf dem Weg in die Kneipe.

Aber auch die Wirte, so hört man, geben sich sehr viel Mühe. Die zum Teil als "konservativ" geltenden Gaststätten fügten sich harmonisch in das Gesamtbild der Kneipenlandschaft ein. Im "Relax" fanden "Megamania" aus Mönchengladbach Platz. Die junge Band hatte die Sympathien auf ihrer Seite und lieferte bodenständige Klangkost mit deutschen Texten. "Ich will mir jede Band heute mal anhören", sagt Werner Herrmann und bezahlt sein Bier. Bis tief in die Nacht wurde nach Verstärkerkräften gerockt.