St.Hubert: Alles blitzeblank geputzt

Müllsammeln: Schulen, Vereine und Parteien haben in St.Hubert zum Frühjahr den Abfall aus der Landschaft geholt.

St.Hubert. Autoreifen, Wellblechplatten, Fernseher, Kabelrollen - es gibt kaum etwas, was nicht einfach so weggeworfen wird. Das mussten rund 220 aktive Helfer am Samstag bei der "Aktion sauberes Dorf" feststellen.

Zum 18.Mal trommelte die Gemeinschaftsgrundschule St. Hubert viele fleißige Hände zusammen, am Ende machten beide Schulen sowie mehrere Vereine und Parteien mit.

"Alles fing damals ganz klein an", erinnert sich Grundschullehrerin und Mitorganisatorin Margrit Harder. Damals war die Umwelt großes Thema in den ersten Klassen, woraufhin man auch einen Ausflug in den Wald machte. Dort fanden die Grundschüler derart viel Müll, dass Harder überlegte, wie man dieser unmöglichen Situation Herr werden könnte.

Die Idee ist simpel: Kinder bringen sich als Müllsammler aktiv mit ein und lernen so, wie Umweltschutz funktioniert. Denn dass man nichts irgendwohin wegwirft, wissen die Kleinen: "Das macht man nicht", sagt Sarah aus der 4e nach erledigter Arbeit.

Trotzdem bleiben der Zehnjährigen noch genügend Kräfte zum Toben. Warum aber macht das halbe Kendeldorf immer wieder bereitwillig bei der Aktion mit? "Das ist St. Hubert", sagt Sarahs Mutter Martina Weber stolz und verweist auf den guten Zusammenhalt.

Den braucht man allerdings, wenn mehrere 25 Kubikmeter große grüne Müllcontainer gefüllt werden sollen. Mit Handschuhen und Müllsäcken zogen Groß und Klein los und befreiten ihre Heimat gemeinschaftlich von jeder Menge Müll. "Es geht um Verantwortung", meint eine andere Mutter und ergänzt: "Anstatt über uns zu schimpfen, sollen die Mitbürger doch lieber selber mit anpacken."

Doch macht es fast den Anschein, als sei so ein Appell nicht mehr nötig. Beim abschließenden gemeinsamen Mittagessen in der Grundschule kamen die Müllwerker zusammen und erzählten sich von ihren Erlebnissen.

So fand ein Kind ein Portemonnaie inklusive aller Papiere, so dass der Besitzer schnell ermittelt werden konnte. Als Dank gab es fünf Euro Finderlohn für die Klassenkasse. Im nächsten Jahr geht die Aktion in die nächste Runde.