Grefrath: Ein Verbund für vier Pfarren

Die Kirchengemeinden in der Niersgemeinde wollen ab 2010 gemeinsame Wege gehen. Aber es soll keine Fusion geben.

Grefrath. Die drei katholischen Pfarrgemeinderäte standen unter bischöflichen Druck, als sie sich im Antoniushaus im Kloster "Unserer Lieben Frau" in Mülhausen zusammensetzten. Schließlich galt es, ein Pastoralkonzept zu entwickeln, das Bischof Heinrich Mussinghoff eingefordert hat. Das sieht zwar keine Fusion, wohl aber die enge Zusammenarbeit in einem Kirchengemeindeverbund vor.

Fünf Stunden dauerte es, bis die Pfarrgemeinderäte das Pastoralkonzept verabschiedeten. Das Papier sieht vor allem eine engere Kooperation der Gemeinden vor. So werden etwa die Messen zeitlich aufein-ander abgestimmt.

Möglich ist auch ein gemeinsamer Pfarrgemeinderat für die vier Pfarren. St.Laurentius in Grefrath sowie St. Josef in Vinkrath haben bereits einen gemeinsamen, St.Heinrich in Mülhausen und St. Vitus in Oedt haben eigenständige Gremien. Eine Arbeitsgruppe bereitet die Wahlen für Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand vor, die am 7. und 8.November stattfinden.

Das Pastoralkonzept sei ein Arbeitspapier, an dem permanent gearbeitet werden müsse, betonen die Pfarrgemeinderäte. Vor allem soll Jugendarbeit intensiviert werden. Die Arbeit in den Schulen soll verstärkt werden, aber nicht nur auf den Schultern der Pfarrer. "Neue Strategien sollen entwickelt werden", so Christine Roelvink von der Laurentius-Pfarre.

Verkraften müssen die Pfarren die Versetzung von Gemeindereferent Stefan Uerschelen in die Region Düren. Über die Nachfolge ist noch nicht entschieden worden. Man war sich jedoch einig, dass die Kräfte gebündelt werden müssen.

Das Ziel der vier katholischen Pfarren in der Niersgemeinde ist es, zum 1.Januar 2010 einen Kirchengemeindeverbund zu installieren. Würden dies die Pfarren nicht von sich aus tun, würde der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff dies anordnen.

Die Gründung dieses Verbundes ist keine Fusion, die stehe aktuell nicht zur Debatte. Mit dem Verbund wird es weiterhin vier Kirchenvorstände in den vier Pfarren geben- ein Stück Selbstständigkeit.

Nun muss das Papier nach Aachen, wo es von der Bistumsverwaltung bearbeitet wird. Dabei gehe es darum, dass Außenstehende sich das Ganze anschauen und Empfehlungen zu geben, wie der zuständige Abteilungsleiter Pastoralentwicklung Martin Pott erklärt. Man sei verhalten optimistisch, dass das Pastoralkonzept die bischöfliche Billigung finde, so die Pfarrgemeinderäte.