Luise-von-Duesberg-Gymnasium Zehn LvD-Schüler reisen nach Afrika, um Rugby zu spielen

Kempen. · Das Luise-von-Duesberg-Gymnasium ist die erste deutsche Schule, die mit der Bhubesi Pride Foundation in Afrika zusammenarbeitet. 2020 fliegen zehn Schüler nach Malawi.

Richard Bennett (2.v.r.) besuchte das Luise-von-Duesberg-Gymnasium in Kempen, um die Bhubesi Pride Foundation insbesondere den Schülern und Lehrern vorzustellen, die im kommenden Jahr nach Malawi fliegen werden.

Foto: Bianca Treffer

Der gelbe Löwe auf dem dunklen Polo-Shirt von Sebastian Peter springt ins Auge. Der gleiche Löwe ist auch auf dem Rucksack von Richard Bennett zu sehen. Unter den beiden Tieren sind die beiden Wörter „Bhubesi Pride“ zu lesen, was in der Übersetzung so viel bedeutet wie „Löwenstolz“. Dieses Emblem verbindet den Sport- und Englischlehrer vom Luise-von-­Duesberg-Gymnasium (LvD) in Kempen mit dem Engländer, der in Afrika aufwuchs und dort vor nunmehr acht Jahren die Bhubesi Pride Foundation ins Leben rief. In acht afrikanischen Ländern führt die Foundation Kinder an den Rugby-Sport heran, hilft, lokale Trainingsmöglichkeiten durch die Ausbildung und Optimierung von Trainern zu schaffen, vereint und stärkt Gemeinschaften durch weitere Projekte und ermöglicht auf diesem Weg positive Veränderungen vor Ort.

„Rugby ist der verbindende Herzschlag“, sagt Bennett, der als ehemaliger Lehrer und leidenschaftlicher Rugby-Spieler die Idee zu dem Projekt hatte. Er reiste 2011 durch Afrika, sprach die Menschen an, die er für seine Projekte benötigte, und brachte so den Stein ins Rollen. In England konnte er eine erste Schule als Projektpartner gewinnen, in Deutschland folgt nun mit dem LvD in Kempen die zweite Schule. „Ich habe die Foundation seinerzeit ebenfalls über Rugby kennengelernt“, sagt Sebastian Peter, der seit zwei Jahren am LvD Sport und Englisch unterrichtet. Er selber spielt Rugby in der ersten Mannschaft der Düsseldorfer Dra­gons in der Zweiten Bundesliga.

Sport- und Englischlehrer lebte 2017 für sechs Monate in Malawi

Ein Freund aus dem Rugby-Sport kannte die Bhubesi Pride Foundation und erzählte davon. Sebastian Peter war sehr interessiert. Für knapp sechs Monate ging er 2017 selbst nach Afrika. Dort arbeitete er für die Foundation in Malawi, wo sich auch das Community Center der Organisation befindet. „Es ist ein nachhaltiges Projekt, das mich sehr angesprochen hat“, sagt Sebastian Peter. Mit seiner Begeisterung für Rugby und die Bhubesi Pride Foundation steckte er nun auch seine Kollegen und die Schüler vom LvD an.

Zehn Oberstufenschüler fliegen in den kommenden Sommerferien Ende Juni/Anfang Juli für drei Wochen nach Malawi. Dort werden sie im Community Center die dortigen Mitarbeiter bei ihrer Arbeit unterstützen. „Ich hatte das Projekt vorgestellt und war auf eine große Resonanz gestoßen. Das brachte mich auf die Idee, eine Reise dorthin zu planen“, sagt Sebastian Peter. Er bat um eine schriftliche Bewerbung auf Englisch, bei der die Oberstufenschüler unter anderem darlegen sollten, warum sie mitreisen wollten. Lehrer Peter erhielt zehn aussagekräftige
Bewerbungen.

Vor dem Hintergrund der Reise, deren Vorbereitungen bereits angelaufen sind, und der Tatsache, dass es die erste Schule in Deutschland ist, die für die Bhubesi Pride Foundation ehrenamtlich arbeiten wird, kam Richard Bennett nun nach Kempen, um den Schülern noch einen tieferen Einblick in die afrikanischen Projekte zu geben. Neben Peter und den Oberstufenschülern packt auch Oberstufenjahrgangsberater Ralf Heuser 2020 die Koffer für Afrika. „Die Bhubesi Pride Foundation ist ein gelungenes Projekt, bei dem über den Rugbysport Werte vermittelt werden und Menschen eine Perspektive aufgezeigt wird. Ich freue mich, vor Ort mitarbeiten zu können“, sagt der Sport-, Erdkunde- und Mathelehrer vom LvD.

Auch Oberstufenschülerin Julia ist von dem sozialen Aspekt fasziniert. „Mit Kindern und Jugendlichen einer anderen Kultur Zeit zu verbringen und ein Stück weit helfen zu können, haben mich motiviert, mich zu bewerben und mitzureisen“, sagt die 16-Jährige, die zum ersten Mal den afrikanischen Kontinent betreten wird. Der ein Jahr ältere Jan bezeichnet es als Herausforderung, und Florian spricht von einer einmaligen Chance, neue Erfahrungen machen zu können. Auch für diese beiden Schüler ist es ein erster Kontakt mit dem Land.