Rotes Kreuz Blutspenden bitte nicht vergessen!
St. Hubert/Oedt · In der Region läuft die Versorgung noch gut. Die Zahl der Menschen, die Blut spenden, geht aber zurück. Am Freitag gibt es Termine in Oedt und St. Hubert.
„Es ist wichtig, dass Blut gespendet wird“, sagt Christian Kappenhagen, Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Grefrath. „Schließlich wird das Blut nicht nur bei Unfällen benötigt, sondern auch bei Operationen und bei der Chemotherapie.“ Pro Tag werden in Deutschland etwa 12 000 bis 15 000 Blutspenden benötigt, so das DRK. Aber dieses Blut muss erst einmal zusammenkommen. Dafür gibt es immer wieder Termine vor Ort. In St. Hubert sind es vier pro Jahr. In der Niersgemeinde gibt es acht pro Jahr (jeweils vier in Grefrath und Oedt). Die nächsten Gelegenheiten gibt es am Freitag von 16 bis 19.30 Uhr in Oedt (Grundschule, Am Schwarzen Graben 3) und von 15.30 bis 20 Uhr in St. Hubert (Forum, Hohenzollernplatz 19).
Für die Verantwortlichen des DRK ist wichtig, das Thema immer in der Öffentlichkeit zu halten. Um auf die Blutspende aufmerksam zu machen, wurden die Termine auch im Kalender der Müllabfuhr in Grefrath eingetragen. „Denn er wird täglich angeschaut“, sagt Kappenhagen. „Zudem gibt es einmal pro Jahr eine Blutspender-Ehrung, zu der Spender eingeladen werden, die eine runde Spendenanzahl haben. Wir treffen uns dann zu einem netten Abend und das Schöne ist, dass man auch immer wieder neue Gesichter sieht.“
Aber auch, wenn sich immer wieder neue Blutspender anmelden, geht die Zahl der Blutspenden zurück. Wo früher über 200 Blutspender zu einem Termin kamen, sind es jetzt nur noch um die 180, schätzt Johannes Borsch, Mitglied des DRK-Ortsverbands St. Hubert, wo es traditionell eine hohe Spendenbereitschaft gibt.
Und so gibt es in St. Hubert und Grefrath zurzeit noch genügend Blutspenden, wie die Verantwortlichen bestätigen. Allerdings ist die Sorge da, dass die Zahl der Spender weiter zurückgeht.
In Deutschland gibt es insgesamt sechs Blutspendedienste des DRK, in denen das Blut gesammelt und getestet wird. Anschließend wird das Blut an die Krankenhäuser weitergegeben. Wenn es nicht genug Blutreserven gibt, dann kann auch nicht genug Menschen in Not geholfen werden. Um jederzeit auf einen steigenden Blutbedarf oder Krankheitswellen reagieren zu können, liegt die „Komfortzone“, laut DRK-Blutspendedienst West, bei einem Drei-Tages-Vorrat. Die derzeitige Lagersituation liegt jedoch bei unter einem Tag und somit wird auch die Versorgung der Krankenhäuser mit Blutkonserven immer kritischer. Dies teilt der Blutspendedienst auf seiner Homepage mit.
Das gespendete Blut wird an die Krankenhäuser gegen eine geringe Entschädigung weitergegeben, schließlich wird eine gewisse Summe an Geld benötigt um die Kosten einer Blutspendeaktion zu decken. Obwohl die Blutspendetermine von den Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes organisiert werden, ist zu den Terminen die Hilfe von Ärzten und Hauptamtlichen des Blutspendedienstes nötig. „Die bezahlt werden müssen“, ergänzt Kappenhagen.
Kritische Phasen seien immer die Ferien – vor allem im Sommer, sagt der Grefrather DRK-Vorsitzende. Dann seien viele im Urlaub und würden das Thema Blutspende zur Seite schieben. Nach Ansicht von Kappenhagen sind die zurückgehenden Zahlen nicht nur auf den demografischen Wandel zurückzuführen. Sondern auch darauf, dass die Menschen immer weniger Freizeit haben und diese anders nutzen wollen. Diese Meinung unterstützt auch Georg Borsch, ebenfalls Mitglied der St. Huberter Ortsgruppe. „Ich glaube, das liegt auch an der Bequemlichkeit. Schließlich kommen bei jedem Termin immer wieder neue Blutspender, aber die kommen dann nicht regelmäßig, sondern vielleicht alle vier Jahre.”
Dabei dauert das Prozedere einer Blutspende gerade einmal eine Stunde. In dieser Zeit muss man sich anmelden und einen Fragebogen ausfüllen, dann geht man zu einem ärztlichen Gespräch. Der Arzt entscheidet anschließend, ob das Blut genutzt werden darf oder nicht. Danach werden noch ein paar Werte, wie der Hämoglobinwert und der Blutdruck, gemessen und dann kann man auch schon spenden. Bei der Spende wird etwa ein halber Liter Blut entnommen. Anschließend muss man sich nach Angaben des DRK erst einmal für etwa zehn Minuten ausruhen, bevor man sich stärken kann. Es ist wichtig, vor und nach der Blutspende genug zu trinken und zu essen. Snacks und alkoholfreie Getränke werden vor Ort kostenlos angeboten. In St. Hubert bekommt man als kleines Dankeschön auch immer noch ein kleines Geschenk, oft unterstützen St. Huberter Geschäftsleute diese Aktion.
„Blutspenden ist gesund, da so die Blutproduktion angeregt wird“, erklärt Johannes Borsch. Allerdings sollte man nur dann Blutspenden gehen, wenn man sich wohl fühlt. Zudem müssen zwischen zwei Blutspenden mindestens 65 Tage liegen. Laut Experten braucht das Blut eine gewisse Zeit, um sich wieder vollständig zu regenerieren. Männer können demnach sechs Mal und Frauen vier bis fünf Mal im Jahr Blut spenden.