Mäurers-Areal: Ein Rathaus-Neubau mit Rewe und Netto?
CDU und FDP haben sich mit dem ehemaligen Fachmarkt-Investor getroffen. Klaus Mäurers findet es unmöglich, dass mit den Eigentümern noch nicht gesprochen wurde.
Grefrath. Wird es ein Rathaus und ein Mehrgenerationen-Haus auf dem Mäurers-Gelände geben? Und zwar kombiniert mit Neubauten für Rewe- und Netto-Filialen? Für Gerald Raeth (CDU) ist dies denkbar. „Das ist eine seriöse Überlegung. Es muss sich vernünftig finanzieren lassen, dann sind wir sofort dabei“, sagte der Fraktions-Vorsitzende der CDU im Grefrather Gemeinderat gestern auf Anfrage der WZ. Auf einen Schlag könne man mehrere Probleme lösen: Eine vernünftige Unterbringung der Verwaltungs-Mitarbeiter, ein Mehrgenerationen-Haus für Grefrath, ausreichend Platz für Rewe und ein neuer Standort für Netto. Und das alles im Zentrum des Ortes.
Raeth ist auch schon aktiv geworden: Mit Kollegen aus dem Fraktionsvorstand hat er vergangene Woche mit Vertretern von Rewe, Netto und des Investors GAB gesprochen. „Belastbare Zahlen sind in der Mache“, sagt Raeth. Er hofft, dass im Gemeinderat am 13. Dezember Details von GAB vorliegen. „Beschlossen ist nichts. Wir wollen die Sache prüfen. Und es ist vollkommen offen, was dabei raus kommt. Aber wenn es sich nicht rechnet, dann fliegt das in die Tonne“, sagt Raeth.
Auf seiner Seite hat der CDU-Fraktions-Vorsitzende die FDP. Aus deren Reihen kam auch die Idee mit dem Mäurers-Areal, kurz nachdem im Mai die Pläne für ein Fachmarktzentrum gescheitert waren. „Wir wollen uns Alternativen zum Rathaus-Standort im Johnson-Gebäude mal anhören und alles miteinander vergleichen“, sagt Horst Lübke. Auch seine Fraktion sei nicht gegen eine neue Unterbringung für die Verwaltung: „Der Zustand ist derzeit fast unhaltbar.“ Und er hat Probleme mit der Johnson-Lösung am Bronkhorster Weg: „Wir tun uns schwer mit einem Rathaus da draußen.“
Die Einschränkung gilt nicht für weitere Ideen: „Wir sind offen für alles, auch für andere Möglichkeiten — wenn sich das finanzieren lässt.“ Doch es gibt eine Bedigung: „Auch das Mehrgenerationen-Haus muss mit rein, darunter würden wir es nicht machen.“ Die Unterschiede zwischen CDU und FDP: Den einen wurde von GAB eine Rathaus-Lösung im ersten Stock über dem Supermarkt präsentiert, den anderen vier einzelne Gebäude.
CDU und FDP scheinen derzeit die einzigen Anhänger der Idee für die neue Nutzung des Mäurers-Geländes zu sein. „Das einzige, was dafür spricht, ist die Lage“, sagt Bernd Bedronka (Vize-Vorsitzender SPD-Fraktion). Deutlicher wird der Vorsitzende Hans-Joachim Monhof: „Ich halte das für einen Scherz und bin nicht bereit, mich ernsthaft damit auseinander zu setzen.“
„So lange es keine konkreten Zahlen gibt, mache ich mir darüber keine Gedanken“, sagt Dirk Drießen, Fraktions-Chef der Grünen. Er hält es „für sehr seltsam, wo überall ein Rathaus hin soll — ohne jegliche Zahlen“. Er plädiert vielmehr dafür, die Johnson-Möglichkeit weiter zu prüfen und „nicht Nebenkriegs-Schauplätze zu eröffnen“. Ganz wichtig für den Grünen-Chef: „Wenn wir aus der Sache mit dem Fachmarktzentrum etwas gelernt haben sollten, dann müssen wir die Bürger-Initiative einbinden.“ Zum Schluss wird Drießen nachdenklich: „Es ist die Frage, was denn der Grundstückseigentümer eigentlich will . . .“
Eine Antwort darauf gibt Klaus Mäurers, Mitglied der Mäurers Grundstücksverwaltungs GmbH: „Ich finde es unmöglich, dass mit uns, den Grundstückseigentümern noch nicht gesprochen worden ist.“ Zur Erinnerung: Mäurers war bis Herbst 2009 Raeths Vorgänger als Vorsitzender der CDU-Fraktion.