Straßenlampen sind veraltete Stromfresser
Grefrather Laternen verbrauchen viel Energie und geben wenig Licht. Die meisten sollten laut RWE-Bericht ersetzt werden.
Grefrath. Gehen in der Niersgemeinde bald die Lichter aus? Für die vielen veralteten Straßenlaternen jedenfalls gibt es in wenigen Jahren keine Ersatzteile mehr. Stromfresser und wenig effektiv sind die Lampen ohnehin. „Großen Handlungsbedarf“ sieht deshalb RWE-Experte Michael Koch. Er beriet am Montagabend den Bauausschuss, „wie in Grefrath die Straßenbeleuchtung effektiver und energiesparsamer aussehen könnte“.
Das Problem: Die Straßenbeleuchtung zu verbessern kostet Geld, das die Gemeinde eigentlich nicht hat, wie Ausschuss-Vorsitzender Claus Möncks (CDU) andeutete. Möglicherweise aber geht abends ohnehin zu vielen Grefrathern ein Licht auf. Referent Koch: „Auf 6,3 Einwohner kommt in Grefrath eine Straßenlaterne, der normale Durchschnitt liegt bei zehn Einwohnern pro Laterne.“
Lampe für Lampe hatten RWE-Experten aus Essen in der Niersgemeinde untersucht und festgestellt: Von den rund 2500 Straßenleuchten ist fast jede zweite eine Quecksilberdampf-Hochdrucklampe. Und genau die ist in der EU verpönt: „Ab 2015 dürfen die Lampen und Ersatzteile nicht mehr gehandelt werden“, mahnte Koch. Wenn die alten Leuchten nicht ersetzt werden sollten, scherzte der Referent, müsse die Gemeinde schnell noch Ersatzteile horten.
Veraltet sind laut Koch auch die über 800 so genannten Großen Klassiker an den Straßen; sie werden gleich mit zwei Leuchtmitteln betrieben. Das Zeugnis für Grefraths Laternen: zu hoher Energieverbrauch bei zu geringer Lichtausbeute. Da könne es schon helfen, die Technik sinnvoll zu steuern, etwa durch das Absenken der Leuchtkraft bei wenig Verkehr.
Die veralteten Lampen nach und nach durch moderne zu ersetzen, ließe sich mit rund 800 000 Euro schaffen, meinte Koch. Sinnvoller sei die langlebige und sparsame LED-Technik, für die rund 1,1 Millionen Euro bezahlt werden müsse. Vorläufig jedoch strahlen die Straßenlaternen mehr oder weniger hell weiter wie bisher: Das Bauamt wird den Experten-Bericht prüfen — und dann geht das Thema wieder an den Bauausschuss.