Petersmann kauft Sporthotel
Klaus Petersmann, Vater des bisherigen Eigentümers, hat das Hotel für 1,38 Millionen Euro ersteigert. Einen Grund für bisherige Probleme nennt die Familie nicht.
Kempen/Grefrath. Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten: Im Kempener Amtsgericht kam am Freitagvormittag das Sporthotel Grefrather Hof unter den Hammer. Den Zuschlag bei der Zwangsversteigerung erhielt Klaus Petersmann, Vater des bisherigen Eigentümers Henning Petersmann. Er hatte als einziger ein Gebot abgegeben — und zwar in Höhe von 1,38 Millionen Euro.
Rund 20 Zuschauer saßen beim Zwangsversteigerungs-Termin im Saal 25 des Amtsgerichts am Kempener Hessenring. Auch Henning Petersmann und dessen Mutter Maria waren darunter.
Drei Minuten vor Ende der 30-minütigen Bietzeit reichte Klaus Petersmann sein Gebot ein. Die Sparkasse Neuss als Gläubiger stimmte zu. Die erforderliche Sicherheit von rund 250 000 Euro konnte Klaus Petersmann vorlegen. Damit ist er neuer Eigentümer des insgesamt 12 271 Quadratmeter großen Geländes mit drei Gebäuden, Garagen und Parkplätzen.
Unmittelbar nach dem Ende des Verfahrens wollte sich der neue Besitzer gegenüber der WZ nicht äußern. In einer Pressemitteilung teilte Petersmann später mit, dass der Betrieb des Hotels Grefrather Hof selbstverständlich ohne Unterbrechung weitergehe.
„Wir waren von vorne herein zuversichtlich, dass wir Betrieb und Immobilie in der Familie behalten werden“, so Klaus Petersmann, neuer Eigentümer und Betreiber. „Natürlich ist man nach so einem Termin wie heute ruhiger als vorher. An unserem Sanierungskonzept habe ich aber keine Sekunde gezweifelt.“
Weiter heißt es in der Mitteilung: „Für die Kunden und Mitarbeiter hatte der heutige Termin ohnehin nur eine sehr abstrakte Bedeutung. Alle Verträge sind mit dem Betreiber, nicht mit dem vormaligen Immobilieneigentümer geschlossen. Dieser ist sehr gut aufgestellt und blickt bereits jetzt auf zwei außerordentlich erfolgreiche Geschäftsjahre zurück.“ Einen Grund für die bisherigen Probleme nennt die Familie nicht.
Die Umstrukturierung sei bislang sehr erfolgreich verlaufen — ohne betriebsbedingte Kündigungen, so die Familie. Eine Auszubildende sei übernommen worden, eine zweite Stelle sei derzeit unbesetzt, nach neuen Mitarbeitern werde gesucht.
Auf dem Objekt in Grefrath lag eine Grundschuld von 2,6 Millionen Euro. Zu den Gläubigern gehörten unter anderem die Sparkasse Neuss und das Land Nordrhein-Westfalen.
Ein Gutachten hatte den Wert der Anlage samt Einrichtung auf 2 534 900 Euro festgelegt. Wie in der gestrigen Verhandlung noch einmal deutlich wurde, gibt es in dem Hotel einige Mängel, darunter einen Feuchtigkeitsschaden an der Kegelbahn im Keller. Teile des Hotels müssen saniert werden.