Kendel-Bühne: Premiere des neuen Stücks
Am Samstag ist Premiere des neuen Stücks „Die Falsche im Arm“. Der Text sitzt schon bei den Schauspielern.
St. Hubert. So langsam dürfen die Darsteller der Kendel-Bühne nervös werden. Am Samstag ist die Premiere des neuen Stücks „Die Falsche im Arm“. Die Proben in der Scheune des Drabben-Schöffenhofes für die elfte Auflage des Laien-Theaters gehen in die entscheidende Phase. Unsere Redaktion durfte dabei sein.
„Ich brauche noch ein Paar Oma-Schuhe“, ruft Irmgard Lemke, die die geschwätzige Nachbarin Grete Müller darstellt. Dieses Problemchen kann aber schnell behoben werden. „Bei den Kostümen ist jetzt alles klar“, stellt Spielleiter Johannes Dicks fest.
Dicks hat die Verwechslungskomödie „Die Falsche im Arm“ aufgespürt, aus dem Bayerischen ins Hochdeutsche übersetzt und für die Kendel-Bühne bearbeitet. Heißt: Er und einige seiner Mitstreiter werden den Text in St. Huberter Platt vortragen.
Die Komödie handelt von Gerda, Frau des einfachen und armen Schneidergesellen Toni. Sie soll ein Grundstück erben, Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie in guten Verhältnissen lebt. Aus ihrem Mann wird dann im Antwortschreiben an den Notar kurzerhand ein wohlhabender Textil-Fabrikant. Als sich ein Kontrolleur ansagt, ist die Aufregung groß und das Täuschungsmanöver nimmt seinen Lauf.
Die zwölf Hobby-Schauspieler werden mal wieder ein turbulentes Hin und Her auf die Bühne zaubern. Die Texte sitzen schon gut und Souffleuse Nelly Pricken muss bei der Probe nur selten eingreifen.
Schneidergeselle Toni Schmitz, eine Paraderolle für Johannes Dicks, kann schon super mit Nähgarn, Schere und Maßband umgehen. Und sogar die alte Nähmaschine, eine schöne passende Requisite, bedienen. Gekuschelt wird auf einer Ofenbank, die samt Kachelofen-Attrappe noch aus einer Aufführung im Jahre 2003 stammt. Und die Brötchen sind Dekostücke aus der Küchenausstellung eines Möbelhauses.
Ansonsten steuern die Akteure so manche Requisite aus dem eigenen Haushalt bei. Regisseurin Karin Schenk entdeckt so eine schon länger vermisste Schüssel auf der Bühne wieder.
Den letzten Schliff gibt’s noch von den kritischen Mitspielern: „Zeig’ doch die Schere“, „Stups’ mich nicht so oft, im Text gibt es nur eine Stelle, an der du mich stupsen musst“, „Das ist zu viel, da trägst du zu dick auf“ — so geht es hin und her. Die Zuschauer dürfen sich auf einen lustigen Abend im St. Huberter Forum freuen. . .