Kempen Mehr Schwung für das Hagelkreuz-Viertel

Mit breiter Unterstützung will das Management für das Quartier das Lebensgefühl der Bewohner stärken.

Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Radtouren, Skatrunde oder Kinderspielgruppe — Bewohner des Hagelkreuz, die Ideen für Aktivitäten haben und dafür Gleichgesinnte suchen, haben nun einen Anlaufpunkt. Am Montag wird ab 17 Uhr im Pfarrheim Christ-König am Concordienplatz ein Forum geboten, in dem man seine Idee vorstellen kann und sich Gruppen zusammenfinden können.

Alles ist möglich. Mitmachen kann jeder. Die Initiatoren hoffen auf einen Mix aus allen Generationen und Kulturen. „Die Ideen werden aufgenommen und gleich geplant“, erklärt Quartiersentwickler Ingo Behr. Die Gruppen sollen sich selbst organisieren, am besten einen Verantwortlichen benennen und danach regelmäßig zusammenkommen. Wichtig ist, dass sich Kontakte entwickeln, die Menschen des Viertels wieder miteinander ins Gespräch kommen.

Das Treffen ist Teil der Quartiersentwicklung. Neben den beiden Kirchen sind der Bürgerverein Hagelkreuz und die Senioren-Initiative (SI) dabei. „Dass der Bedarf da ist, sehen wir als Bürgerverein zum Beispiel daran, dass wir bei unserer Radtour 34 Teilnehmer hatten“, sagt Bürgervereins-Vorsitzender Willi Stenhorst. Gemeindereferent Andreas Bodenbenner geht es darum, mit den Menschen in Kontakt zu kommen und über Themen zu reden, die sie bewegen.

Seit November ist Behr Quartiersentwickler für das Hagelkreuz. „Wir kommen damit wahnsinnig voran“, freut sich Stenhorst. Die Leute würden sich für Dinge interessieren, die vorher kein Thema waren. Die Stadtverwaltung trage zur guten Stimmung bei, indem beispielsweise kleinere Reparaturen gleich erledigt werden. Und der SI-Vorsitzende Jörgen Helfenritter sagt: „Der Blick der Menschen aufs Hagelkreuz hat sich verändert und der der anderen Menschen aus der Stadt auch.“

Einen anderen Blick auf das Hagelkreuz — darum geht es auch bei einem zweiten Projekt, das nun gestartet ist. Der Fotowettbewerb „Hagelkreuzer Perspektiven“ soll zeigen, wie die Kempener das Viertel wahrnehmen (siehe Kasten). Jeder, der in Kempen wohnt, vom Grundschüler bis zum Rentner, kann sich beteiligen. Eine fünfköpfige Jury kürt die Gewinner. Es werden fünf Preise für Kinder von neun bis 13 Jahren sowie zwölf für alle Teilnehmer ab 14 Jahren vergeben. Aus den zwölf Gewinner-Beiträgen wird ein Kalender entstehen, den die Preisträger erhalten. Außerdem werden ihre Fotos in einer Ausstellung gezeigt. Preisverleihung und Ausstellungseröffnung sind am 27. September.

Zurzeit läuft auch noch ein drittes Projekt, für das noch Teilnehmer gesucht werden: der Oma-Opa-Service. Die Idee: ältere Menschen und junge Familien zusammenzubringen. Senioren, die vielleicht keine Enkel in der Nähe haben, sich aber trotzdem gerne mit Kindern beschäftigen würden, kümmern sich wenige Stunden in der Woche um die Kinder und ermöglichen damit den Eltern Zeit für sich. Der Einsatz der Leih-Großeltern ist ehrenamtlich. Sie bestimmen selbst, wie viel Zeit sie investieren wollen. Für die Familien ist das Projekt kostenlos.

Anni Rosenfeld sowie Irmgard und Ferdinand Dargent hatten die Idee und arbeiten nun an der Realisierung. Die Organisatoren sehen durchaus Bedarf für ein solches Angebot. Eine erste Anfrage einer junge Mutter gab es schon. „Nun suchen wir noch Großeltern“, sagen die Initiatoren.