Grefrath „Weniger Offiziere, mehr Soldaten“
Bürgermeister Manfred Lommetz nutzt Pensionierungen und Weggang von Personal, um die Verwaltung umzugestalten. Im WZ-Gespräch sagt er, wie er sich das vorstellt.
Grefrath. Der Grefrather Bürgermeister hat vor kurzem die Hauptamtsleiterin Elvira-Müller-Deilmann verabschiedet (die WZ berichtete). Und auch ihr Stellvertreter Jürgen Perret ist in diesem Jahr in Rente gegangen. Die Westdeutsche Zeitung hat nachgehakt, wie es in diesem Amt und in der Verwaltung weitergeht.
Zunächst erläutert Bürgermeister Manfred Lommetz für welche Aufgaben das Hauptamt zuständig ist: „Dort wird vor allem zentraler und interner Servicedienst geleistet, wie beispielsweise das Personalwesen, IT- und Kommunikationstechnik, Presseamt, Schul- und Sportwesen, Wahlen und Organisationsbüro des Bürgermeisters sowie Unterstützung der Gremien und Ratsausschüsse.“ Die einzelnen Aufgaben würden von Sacharbeitern wahrgenommen. Im Zuge der personellen Veränderung an der Spitze des Amtes würden eventuell einige Aufgaben anderen Ämter übertragen und die Leitung der verbleibenden Sachbereiche mit der Kämmerei zu einem Fachbereich unter einer Leitung zusammengefasst.
„Interne Personalangelegenheiten gehören grundsätzlich nicht detailliert in die Öffentlichkeit“, sagt Lommetz im Gespräch. Erläutert aber, dass die Nachfolge für Perret bereits geregelt ist: „Er wurde durch einen Beamten des gehobenen Dienstes 1:1: ersetzt.“ Und das ist Jürgen Heinen (die WZ berichtete).
Müller-Deilmann, die Ende des Monats nach Wegberg wechselt, war auch Leiterin des Schulverwaltungsamtes. Wer übernimmt nun diese Aufgaben? Da würde sich nicht viel ändern, so der Bürgermeister: „Nach dem Ausscheiden von Rita Bloemen wurden die Bereiche Schul- und Sportwesen sowie Kultur von einem Beamten des gehobenen Dienstes mit Unterstützung einer Vertreterin übernommen. Ob diese Aufgaben später in ein anderes Amt eingegliedert werden, ist offen.“
Schon früher — auch vor seiner letzten Wahl — hat der Rathaus-Chef über Umstrukturierungen im Personalbereich beziehungsweise bei den Ämtern gesprochen. Teile davon habe er bereits umgesetzt, sagt Lommetz. In den vergangenen Jahren seien etwas mehr als zehn Prozent des Personals abgebaut worden — ohne dabei die Grundstruktur der Verwaltung zu verändern.
Lommetz: „Ein weiterer Substanzverlust wäre gefährlich, zumal die Aufgaben nicht weniger werden.“ Seine Mitarbeiter würden bereits an ihrer Leistungsgrenze arbeiten. „Unter Beachtung des vorhandenen Personals, des in den nächsten Jahren altersbedingt anstehenden Personalwechsels und der Aufgabenveränderung, kann man eine weitere Effizienz nur noch durch Verschlankung der Führungsstruktur erreichen. Salopp ausgedrückt heißt dies, wir brauchen weniger Offiziere und mehr Soldaten“, sagt er.
Ein solcher Prozess würde kontinuierlich in Zusammenarbeit mit dem Personalrat in den nächsten Jahren umgesetzt. Dabei spiele auch die räumliche Situation eine Rolle. Ein „erster Schritt in die richtige Richtung“ für eine Umstrukturierung wäre die geplante Zusammenlegung von Hauptamt und Kämmerei.