Mehr Zebrastreifen für Oedt?

Die „Perspektiven für Oedt“ haben eine Reihe von Ideen entwickelt. Doch die Umsetzung scheitert nicht nur am Geld.

Oedt. Wie kann man die Verkehrssituation in Oedt verbessern? Diese Frage beschäftigt die Bürger im Straßendorf genau wie Politik und Verwaltung seit Jahren.

Umgesetzt wurde bisher wenig. Nun hat die Initiative "Perspektiven für Oedt" einen neuen Anlauf gestartet und Vorschläge zusammengestellt: Mehrere Fußgängerüberwege mit Verkehrsinseln an der L 391 soll Fußgängern das Überqueren der Straße erleichtern und den Autoverkehr ausbremsen.

Gleich drei Übergänge sollen es sein auf der rund einen Kilometer langen Hauptstraße: am alten Sparmarkt (An der Kleinbahn), bei Zartingen am Obertor (Ecke Bruch-/Südstraße) und am Friedhof/Kirchplatz.

Dazu noch eine an der Tönisvorster Straße in Höhe des Friedhofs. Der Zebrastreifen im Bereich Niedertor soll näher an den Marktplatz rücken. Um zusätzlich den Verkehr zu bremsen, soll zudem der Bus an der Hochstraße in Höhe des Haltehäuschens und nicht mehr in der Busspur halten.

Im Haupt- und Finanzausschuss stellte die Verwaltung am Dienstagabend das Ergebnis ihrer Prüfung vor- und das war für die Bürger ernüchternd. Eine der Querungshilfen könnte gebaut werden an der Johann-Fruhen-Straße - aber nur, wenn die Gemeinde die Kosten trägt.

"Es ist schade, dass die Arbeit vergebens war", befand der Oedter Ratsherr Georg Fasselt (CDU). Die Vorschläge seien "ohne nachvollziehbare Gründe" abgelehnt worden.

Bürgermeister Manfred Lommetz (parteilos) sah das anders: "Wir haben daran gearbeitet, möglichst viel umzusetzen." Die SPD lobte die "Fleißarbeit" von Ordnungsamtsleiter Norbert Franken.

Aber im Ergebnis heißt es von der Verwaltung: Die Ortsdurchfahrt durch viele Querungshilfen und das Halten der Busse auf der Straße zu erschweren, sorgt für unnötig zähflüssigen Verkehr.

Und das produziert Gefahren und Lärmbelästigung. Daher stimmt der Landesbetrieb Straßenbau NRW dem Bau von mehreren Verkehrsinseln nicht zu.

Außerdem gab Franken zu bedenken: "Bei einer Querungshilfe gehen Parkplätze verloren." Die FDP betonte, dass man angesichts der desaströsen Lage, die das Einzelhandelskonzept für Oedt beschrieben hat, alles tun müsse, um die Händler vor Ort zu stärken.

Auch beim Plan, die Bushaltestelle zu verlegen, gab Franken die Kosten zu bedenken. Das gehe nicht ohne weiteres: "Das ist eine Tiefbaumaßnahme."

"Wir haben für einige dieser Punkte die Pläne schon in der Schublade liegen", fügt Bauamtsleiter Michael Räppel hinzu. Es müsse nur das Geld zur Verfügung gestellt werden.

"Wir sollten prüfen, welche Querungshilfe am dringendsten ist und dann im nächsten Etat Mittel einstellen", schlug Monika Nöthe (SPD) vor. Da konnten alle nur zustimmend nicken- was keine Kosten verursacht. Die Vorschläge von "Perspektiven für Oedt" sollen im Auge behalten werden- aber Konkretes wurde nicht beschlossen.