Thyssen-Krupp: Weiter Produktion in Breyell

Die Stahl Service GmbH hat die Werke aus NRW in Krefeld vereint. Doch Speckerfeld bleibt.

Breyell. Bochum, dicht. Leverkusen, dicht. Auch der ehemalige Verwaltungssitz in Langenfeld musste seine Pforten schließen. Massenproduktion und Verwaltung der Thyssen-Krupp Stahl Service GmbH wurden in einem neuen Areal in Krefeld gebündelt.

Insgesamt 270 Mitarbeiter des Unternehmens gehen jetzt auf dem 150 000 Quadratmeter großen Gelände im Krefelder Hafen ein und aus. Einzig der Produktionsstandort Breyell bleibt erhalten, sagt Stefan Ettwig, Sprecher des Unternehmens.

Auch knapp die Hälfte der Belegschaft des Breyeller Werkes hat seit Ende Mai ihren Schreibtisch in der neuen Verwaltungszentrale. Neben der Verwaltung findet auch ein Großteil der Produktion in Krefeld statt.

Der Krefelder Standort sei logistisch gesehen mit Anbindung an Straße, Schiene und Wasserweg optimal, sagt Ettwig. Das Werk in Breyell ist hingegen eher schlecht erschlossen. Dort gibt es nur eine Anbindung an die Straße.

"Das reicht völlig aus", sagt Ettwig. Das Breyeller Werk an den Schienenverkehr anzubinden, sei nicht geplant und auch nicht nötig.

"Der Krefelder Standort ist ideal für Massenproduktion", sagt Ettwig. Warum der Standort in Breyell erhalten bleibt, erklärt der Pressesprecher auf WZ-Anfrage: Dort werde nicht auf Masse gesetzt, sondern auf Nischenprodukte, Einzelwünsche und kleine Bestellungen.

Um auf individuelle Wünsche einzugehen, müsse man je nach Fertigung die Maschinen von Hand umstellen, erklärt Ettwig. "Das nimmt viel Zeit in Anspruch und würde den Betrieb in Krefeld zu sehr aufhalten."

Zum Großteil beliefert die Stahl Service GmbH Autoindustriezulieferer mit Stahlplatten, die dann die Schnitte zu den jeweiligen Teilen weiterverarbeiten.

Der Vorteil beim Breyeller Werk liege vor allem darin, nicht nur das Rohmaterial zuzuschneiden, sondern auch schon beschichtete Platten, wie etwa die weißen Seitenwände von Waschmaschinen oder die schwarzen Hüllen von Stereo-Anlagen, sagt Ettwig.

Solche Zuschnitte werden weit weniger bestellt als die Massenware aus Krefeld. "Das Werk in Breyell kann flexibler auf Kundenwünsche eingehen." Nach Breyell sollen auch die Maschinen aus den geschlossenen Werken Bochum und Leverkusen kommen.

Wann es soweit ist, kann Stefan Ettwig noch nicht sagen. "Wir befinden uns in der Planungsphase. Zuerst müssen Fundamente für die schweren Maschinen gegossen werden." Im nächsten Jahr soll es aber in jedem Fall soweit sein.