Missbrauch: Meist sind Bekannte die Täter
Monika Verhoeven informiert Eltern, wie sie Kinder vor Übergriffen schützen können. Und sie räumt mit einigen Klischees auf.
<strong>Lobberich. Die Zahlen sind erschreckend. "Jedes vierte bis fünfte Mädchen und jeder achte Junge wird im Laufe seiner Kindheit Opfer von sexuellem Missbrauch", sagt Monika Verhoeven von der Katholischen Beratungsstelle Viersen. Um dem entgegenzuwirken, veranstaltet sie gemeinsam mit Gesa Ebner von der Kreispolizeibehörde Elternabende. Mütter und Väter bekommen dort Tipps, wie sie ihre Kinder bestmöglich gegen Übergriffe schützen können.
"Die Warnung, nicht bei Fremden ins Auto zu steigen, reicht bei weitem nicht aus", informierte Verhoeven am Dienstagabend im DRK-Familienzentrum die 30 überwiegend weiblichen Teilnehmer. Denn die spektakulären Fälle - "entführt, vergewaltigt, umgebracht" - machten nur einen geringen Anteil der Missbrauchsfälle aus. Weit häufiger seien Verwandte oder Bekannte die Täter, die sich über Jahre hinweg das Vertrauen ihrer Opfer erschleichen.
Anlaufstelle: Wer davon weiß, dass ein Kind sexuell missbraucht wird, kann sich an die Katholische Beratungsstelle wenden: Tel.02162/15081. Dort steht ein Krisenstab aus juristischem, medizinischem und psychosozialem Personal mit Rat und Tat zur Seite. Auch wenn nur ein Verdacht besteht oder das Opfer (noch) anonym bleiben soll, bietet der Krisenstab Unterstützung.