Mit Mühlrad in die Strömung

17 Kinder basteln am letzten Programmtag zu den Themen Wasser und Wasserkraft.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. „Wasser ist so stark, das kann sogar Steine mit sich ziehen“, sagt Museumspädagoge Kevin Gröwig — und die Kinder um ihn herum lauschen gespannt. Sie gehen am Bach auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums in die Hocke, halten ihre Hände ins Wasser und spüren die künstlich erzeugte Strömung. Schließlich standen Wasser und Wasserkraft an der Dorenburg am Freitag im Mittelpunkt: Zum Abschluss des Ferienprogramms hatte Gröwig für die jungen Teilnehmer einen Wassertag vorbereitet.

Zunächst kamen die Kinder zwischen fünf und zehn Jahren an zwei Holztischen vor der Schmiede zusammen und lernten das Wasser in der Theorie kennen. „Es ist immer interessant zu sehen, wie viel die Kinder schon wissen — und wie lernwillig sie sind“, sagt Gröwig. Am Bach befasste er sich dann mit der Frage, wofür die Menschen die Strömung noch heute nutzen können. „Um ein Wasserrad anzutreiben, so dass Strom erzeugt werden kann“, weiß Feli. Sie ist eine von 17 Kindern, die sich für das Programm angemeldet hatten. Sie lernen: Das Wasserrad, das im 3. Jahrhundert vor Christus erfunden wurde und einst zur Bewässerung und als Schöpfrad diente, ist in der Wirtschaft längst durch Wasserwerke ersetzt worden. Vereinzelt kommt es auch heute noch zum Einsatz.

Vier verschiedene Programmtage erlebten die Kinder in der vergangenen Woche unter dem Motto „Niederrhein — Natur pur!“: Zum Thema Kopfweide waren zwei Weidenflechter zu Gast; zum Thema Wetter wurde über die Entstehung der verschiedenen Zustände und den damit verbundenen Aberglauben informiert. Die Fragen „Wie weit springt ein Floh?“ und „Wie schnell springt ein Hase?“ wurden am „Wald und Wiesen“-Tag geklärt. Dazu fand ein sportlicher Mehrkampf statt. „Generell haben wir in dieser Zeit viel gebastelt“, berichtet Gröwig.

So auch am Wassertag. Aus Teelichtschalen und Holzstäbchen formten die Kinder ihr eigenes kleines Mühlrad. Nach dem Basteln ging es noch einmal ans Wasser zurück. Mit Keschern und Lupengläsern ausgerüstet machten sie sich in den Entwässerungsgräben auf die Suche nach Lebewesen. Wasserläufer, Enten und Karpfen teilen sich dort den Lebensraum.

Ihre selbst gebastelten Wasserräder konnten die Kinder mit nach Hause nehmen. Gleiches galt schon für die Tannenzapfen, die in den Vortagen zu Luftfeuchtigkeitsgeräten umgewandelt worden waren und für die Urkunden des Wettkampfes. Gröwig: „So können sich die Kinder noch lange daran erinnern, was sie hier gemacht und gelernt haben.“