Nach dem Zugausfall: Fahrgäste sind stocksauer

Pendler beklagen falsche Informationen nach Stellwerkproblemen.

Kempen/Düsseldorf. Der Ausfall eines Stellwerks am Krefelder Hauptbahnhof am Donnerstagabend (die WZ berichtete) hat auch viele Pendler aus Kempen in Mitleidenschaft gezogen.

Zwischen 16.48 und 19.18 Uhr konnten keine Züge über Krefeld fahren, so dass auch der Niers-Express von Düsseldorf nach Kleve der Nordwestbahn (NWB) in beiden Richtungen betroffen war.

Die Pendler verärgert vor allem, dass sie auf dem Bahnsteig wartend nicht richtig informiert worden seien. „Gegen 18.10 Uhr fuhr in Düsseldorf endlich ein Zug ein, der laut Durchsage bis nach Kempen fahren sollte.

Erst in Meerbusch-Osterrath kam dann die Ansage, dass dort alle aussteigen müssten, weil in Krefeld gar nichts mehr geht“, berichtet ein WZ-Leser, der sich „gezielt in die Irre geführt“ fühlt. „Die wollten in Düsseldorf nur den Bahnsteig leer kriegen und haben uns daher absichtlich falsch informiert“, beklagt sich der Kempener, der täglich nach Düsseldorf pendelt.

Bei der für den Niers-Express zuständigen Nordwestbahn kann nicht mehr nachvollzogen werden, welche Durchsage in Düsseldorf gemacht wurde — dies sei Sache der Deutschen Bahn (DB).

„Wir hatten auch zuerst die Information, dass es sich um eine kurzzeitige Störung handelt“, sagt NWB-Sprecherin Elisabeth Burghard. Als klar wurde, dass ein vollständiger Stellwerksausfall vorliege, habe man gegen 18.30 Uhr einen Notfallverkehr mit Bussen eingerichtet. „Diese sind dann von Kempen Bahnhof bis Meerbusch-Osterath in beiden Richtungen gefahren, bis gegen 20 Uhr das Problem behoben war“, so Burghard.

Für den Kempener Pendler hat die unzureichende Informationspolitik dagegen System. „Wäre in Düsseldorf sofort klar gewesen, dass man in Osterath aus- und umsteigen muss, dann hätte ich aufgrund der Mobilitätsgarantie direkt ein Taxi nach Kempen nehmen können“, sagt er. „Da dies die Unternehmen aber zu viel kostet, wird man absichtlich für dumm verkauft.“ JH