Nettetal: Bürger können bei den Müllgebühren sparen

Hauptausschuss: Neue Namen für Ausfahrten der Autobahn 61.

Nettetal. Wohin mit dem Müll? Ab in die Tonne! Doch Vorsicht: Wer Abfälle nicht richtig trennt oder zu viel Müll produziert, zahlt an Gebühren ordentlich drauf: "Fast 110 Prozent mehr bezahlen" als im Vorjahr muss ein Bürger, der sich deshalb schriftlich beim Haupt- und Finanzausschuss beschwerte. Der Ausschuss tagte am Dienstag und entschied: Eine Änderung der Gebührensatzung "erfolgt nicht".

Wie Bürgermeister Christian Wagner (CDU) zugab, habe es gleich "mehrere Dutzend" solcher Beschwerden gegeben; diesen Bürgern raten Ausschuss und Verwaltung, "durch die Reduzierung der Tonnengröße und der Anzahl der Abfuhren die Gebühren zu senken". Jeder Haushalt könne prüfen, ob nicht - wie im Fall des Beschwerdeführers - eine kleinere Tonne ausreiche oder ob eine "Müllgemeinschaft" mit Nachbarn möglich sei.

Nach dem gültigen System werden die Gebühren bei der grauen Restmüll- und der braunen Komposttonne nach der tatsächlichen Abfallmenge und der Zahl der Leerungen berechnet. Offensichtlich haben das nicht alle Nettetaler so verstanden: Das System sei "noch nicht angenommen", kritisierte Christian Schürmann (SPD), Guido Gahlings (Grüne) beklagte ein "Informationsdefizit". Weshalb Kämmerer Norbert Müller zusagte, die Verwaltung werde besser aufklären.

Aufklären und belehren lassen mussten sich Verwaltung und Politik selbst von Verkehrsministerien und Landesbetrieb Straßenbau: Die Behörden hatten Vorschläge abgeschmettert, die Anschlussstellen der Autobahn 61 auf Nettetaler Gebiet sinnvoll auszuschildern. "Nicht zulässig" sind demnach vernünftige Bezeichnungen wie "Nettetal-Kaldenkirchen": "Es gibt keine Ideallösung", musste Wagner einsehen. Weshalb die Stadt nach Beschluss des Ausschusses Kompromisse für die Bezeichnungen der Nettetaler Anschlussstellen beantragt.

Den Weg nach Nettetal wird die Firma Google Street View so oder so finden - um hier Aufnahmen von Straßen und Häusern fürs Internet zu machen. Für Nettetaler, die mit einer Veröffentlichung ihrer Häuser- oder Grundstücks-Aufnahmen nicht einverstanden sind, liegen laut Kämmerer Unterschriftenlisten im Bürgerservice im Rathaus (Doerkesplatz 11 in Lobberich) aus. Google habe zugesagt, solche Sammelwidersprüche zu akzeptieren.