Nettetal: Es kippt, rollt, fällt und brennt

Mit vielen Feuereffekten überzeugen Nettetaler Pfadfinder in der Pro-Sieben-Show. Der Lohn: Platz zwei.

Nettetal/Köln. Sie starteten als Letzte und schafften Platz 2: 70 Pfadfinder aus Breyell und Kaldenkirchen. Sie stahlen am Samstagabend bei der fast vierstündigen "Kipp-Roll-Fall-Kettenreaktion" des Fernsehsenders Pro-Sieben Bikern, Cheerleadern, der Bergwacht, Sport- und Designstudenten die Show. Nur die Berufsfeuerwehr des Flughafens Köln-Bonn schnitt in der Zuschauergunst erfolgreicher ab.

Teamleiter Ingo Schartmann konnte über seine Gruppenarbeit berichten, bevor der von der Breyell/Kaldenkirchener Arbeitsgemischaft Jurte entwickelte Parcours in Gang gesetzt wurde.

Eine Pyroschnur wurde entzündet. Sie sollte drei Feuer entfachen und schließlich im "Chaos-Küchenzelt" Dosen und Schokoladenreihen kippen. Das Finale klappte perfekt: 1500 weiße und rote Helium-Ballons flogen in die Nacht. Daran hingen Wünsche der Kids: "Dass es keine Vorurteile mehr in der Welt gebe", "Frieden überall" aber auch "Dass Borussia Mönchengladbach noch in fünf Jahren in der Bundesliga spielt."

Mehrmals musste "kreativ eingegriffen" werden, weil die Kette unterbrochen wurde. "Pech für die Pfadfinder. Ihre Aktion findet draußen statt und bis kurz vor Beginn der Live-Show hat es hier in Köln geregnet. Manches ist nass, zündet nicht so", erläuterte Moderator Matthias Opdenhövel.

Nach jedem manuellen Eingreifen wurde die Uhr wieder auf Null gestellt. So erreichte keine der zehn Gruppen die weltmeisterschaftliche Zeit von 28 Minuten und 20 Sekunden. Am Samstag schaffte die Flughafenfeuerwehr Köln-Bonn die längste Kettenreaktion mit 19 Minuten und 42 Sekunden. Doch auch hier musste mehrmals manuell die unterbrochene Reaktion wieder in Gang gesetzt werden.

Die Zuschauer konnten ihre Favoriten per Telefon wählen. Kurz vor Mitternacht stand fest: Mit 16,6 Prozent wurden die Zweiter. Besser war nur die Flughafen-Feuerwehr: 40,4 Prozent.

Pfadfinder Claudius Förster: "Wir sind als Außenseiter gestartet. Unser gesetztes Ziel war, nur nicht Letzter zu werden. Kühne Träume gingen bis auf eine Platzierung bei 5 oder 6". Schon die Teilnahme sei für die Pfadfinder "wie ein Sechser im Lotto", waren sich die 70 Teilnehmer einig.

Besonderer Dank gebührte der AG Jurte, deren sechs Mitglieder (Holger und Ilona Strucken, Sebastian Friedhoff, Antonius Kiwall, André Blanken, Hannah Slex) vor der Show fünf Tage in Hürth verbracht haben und am Sonntag noch abbauten.