Nettetaler Polizist bei der Loveparade: So einen Einsatz habe ich noch nicht erlebt
Im Hundertschafts-Dienst half der Nettetaler bei der Sicherung einer Absperrung - etwa 300 Meter vom Unglücksort am Zugangstunnel entfernt.
Kreis Viersen/Duisburg. Drei Tage nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg herrscht bei vielen Menschen immer noch Fassungslosigkeit. Einem Nettetaler Polizisten (Name der Redaktion bekannt), der vor Ort im Einsatz war, geht es da nicht anders. "So einen Einsatz habe ich noch nicht erlebt", sagte der Polizist am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion.
Im Hundertschafts-Dienst half der Nettetaler bei der Sicherung einer Absperrung - etwa 300 Meter vom Unglücksort am Zugangstunnel entfernt. "Wir wurden gegen 14 Uhr zu dieser Absperrung beordert. Zu diesem Zeitpunkt war dort das Gedränge schon sehr groß", erzählt der Beamte. Vom eigentlichen Unglück habe er nicht viel mitbekommen. "Über Funk kamen dann irgendwann die schlimmen Nachrichten. Zunächst waren es zwei Tote, später zehn. Uns war sofort klar, dass das ein heftiger Einsatz wird."
Nach der Massenpanik bestand die Aufgabe des Nettetalers und seiner Kollegen darin, den Unglücksort weiträumig abzusperren. "Wir mussten Wege für die Rettungskräfte freimachen, und durften keinen zur Unfallstelle durchlassen."
Das seien "schlimme Momente" gewesen: "Im Hinterkopf hatte ich, dass Menschen gestorben sind. Parallel hatte ich mit vielen Betrunkenen zu tun, die kein Verständnis hatten. Da muss man ruhig bleiben."
Zur Diskussion um die Schuld am Unglück kann der Nettetaler Polizist nicht viel sagen. "Aus meiner Sicht hätten aber mehr Zugänge zum Gelände da sein müssen."