Alarm: Helfer aus dem Kreis mussten nach Duisburg
Loveparade: Aus dem Kreis sind Kräfte des Roten Kreuzes und der Polizei zum Unglücksort geschickt worden.
Kreis Viersen/ Duisburg. So einen Einsatz hat Sven Möllenbrink noch nicht erlebt. Der 33-Jährige ist Kreisbereitschaftsleiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und war am Samstagabend zur Loveparade-Katastrophe nach Duisburg geeilt- mit einem Dutzend Kollegen aus dem ganzen Kreisgebiet und 13 Fahrzeugen.
"Wir sind gegen 17.30 Uhr alarmiert worden, haben uns in Viersen getroffen und sind dann im Verband nach Duisburg gefahren", erklärt der Helfer aus Anrath. Nach etwa 40 Minuten habe man den Unglücksort erreicht. Da wusste das Team aus der Region bereits, dass es Tote gegeben hat - Einsatzleiter Sven Möllenbrink hatte die neuesten Informationen über Funk an seine Kollegen weitergegeben.
Auch die Kreispolizei war vor Ort, mit einer so genannten Alarmgruppe (etwa sechs Leute) und einem "sozialen Ansprechpartner" für die Opferbetreuung.
Die DRK-Gruppe war nicht direkt am Einsatz für die Opfer der Massenpanik beteiligt, sondern übernahm - für dafür eigentlich vorgesehenen Kräfte vor Ort - die Versorgung der Leichtverletzten (etwa durch Drogenkonsum oder Scherben auf dem Boden).
"Wir standen auf einem Parkplatz unterhalb der Autobahn 59 und haben diese Menschen in umliegende Krankenhäuser gebracht", erklärt Möllenbrink. Viele von ihnen hätten noch gar nicht mitbekommen, was ganz in ihrer Nähe geschehen sei.
Gegen 4 Uhr morgens war das DRK-Team wieder im Kreis Viersen. "Es war eine sehr angespannte Situation", fasst Sven Möllenbrink seine Eindrücke aus Duisburg zusammen. Er betont aber auch, dass die Hilfe "gut organisiert" gewesen sei.