Tönisberg Neuer Kunstrasenplatz lädt zum Spielen ein

Tönisberg. · Sorgenfrei kicken können jetzt unter anderem die Mitglieder des VfL Tönisberg: Die neue Anlage hat kein Kunststoffgranulat.

Die Einweihung des Platzes war verregnet, die Freude der Anwesenden über den zukunftsfähigen Sportplatz jedoch trotzdem groß.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Trotz des Dauerregens war am Sonntag ein guter Tag für den VfL Tönisberg: „Die neue Platzanlage stellt einen Quantensprung für Tönisberg und den VfL dar“, sagte der Vereinsvorsitzende Jens Grundei erfreut. Investiert wurden dort rund 1,65 Millionen Euro. Während der Kunstrasenplatz unstrittig war, musste der Verein dafür kämpfen, dass auch die Laufbahn erneuert wurde. Sie schlug mit rund 300 000 Euro zu Buche.

Pfarrer Norbert Derrix und seine Kollegin von der evangelischen Kirche, Renate Wehner, weihten die Anlage ein. „Es ist wichtig, für Leib und Seele Sorge zu tragen. Auf allem, was dem Körper gut tut, liegt der Segen Gottes“, sagte die Pfarrerin. Grundei dankte der Politik und den Handwerkern, die die Anlage zügig fertiggestellt hätten. „Letzte Anregungen wurden letzte Woche erledigt“, sagte der Erste Vorsitzende und bezog in diesen Dank auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Grünflächenamtes sowie Architekt Florian Stanka mit ein. Und er dankte den Sportvereinen, die den Vereinsmitgliedern während der Bauphase Trainings- und Spielmöglichkeiten geboten hatten.

Pfarrer Norbert Derrix , Renate Werner, Bürgermeister Volker Rübo, Jens Grundei, Uwe Kreie und Holger Hendricks (v. l.) kamen zur Eröffnung.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Der erste Sportplatz an dieser Stelle entstand vor 47 Jahren

Bürgermeister Volker Rübo erinnerte an die Anfänge der Sportstätte: „Vor 47 Jahren – Tönisberg gehörte damals seit zwei Jahren zur Stadt Kempen – wurde hier der erste Sportplatz gebaut.“ Er habe wegen Schadstoffbelastungen im Jahr 2000 umfassend saniert werden müssen. Rübo erinnerte an eine Verzögerung beim Bau der neuen Sportanlage: Die Bezirksregierung hatte das Areal zur Kampfmittelverdachtsfläche erklärt. Daraufhin sei ein Aushub von Erdreich erfolgt, man habe aber keine Bomben gefunden. Umsonst war die Aktion allerdings nicht – sie verteuerte das Projekt um rund 350 000 Euro. Im April sei dann mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen worden.

Der Bürgermeister räumte ein, dass es Sinn gemacht habe, die Laufbahn zu erneuern: „Die alte Laufbahn war mit der Zeit zu einer Art Betonpiste geworden.“ Gregor Nottelmann und Patricia Schürmann vom Grünflächenamt der Stadt Kempen berichteten, dass Kunststoffgranulat, das aus Gründen des Umweltschutzes vor Kurzem in die Kritik geraten war, für den Platz nie eine Option gewesen sei. „Es hat über die Verfüllung nur eine ganz kleine Diskussion gegeben“, sagte Schürmann. Gegen das Kunststoffgranulat habe gesprochen, dass es auf dem Platz sehr oft sehr windig sei und man befürchtet habe, das Granulat könne hinweggeweht werden.

In den Platz integriert ist ein Kleinspielfeld, das unter anderem für Hoch- und Weitsprung sowie für Kugelstoßen genutzt werden kann. Ein weiteres integriertes Spielfeld kann unter anderem für Volleyball genutzt werden. Bürgermeister Rübo hob hervor, dass die Mitarbeiter des Bauhofs kräftig mit angepackt hätten und so mit dazu beigetragen hätten, dass der vorab festgelegte Kostenrahmen eingehalten werden konnte. Er hofft, dass vor allem die jungen Leute die neue Sportstätte nutzen, und empfahl, Vereinsmitglied beim VfL Tönisberg zu werden: „Sport ist schließlich im Verein am schönsten.“

Der Tönisberger Verein bietet neben Leichtathletik und Fußball noch viele weitere Angebote wie zum Beispiel Walking, Yoga, Kinderturnen, Hip-Hop und Rückengymnastik an. So sehr die Anlage auch gefiel, die Anwesenden zogen es nach dem offiziellen Teil vor, wegen des starken Regens schnell im Vereinsheim eine wärmende Kartoffelsuppe zu essen. Heinz Hoenen zeigte dort ein Video, mit dem der Bau des neuen Platzes dokumentiert wird. Er bietet eine Fläche von insgesamt rund 12 000 Quadratmetern.