Neuer Luxus im Hospital
Die Privatstation B 4 ist aufwendig saniert worden. Sie verfügt über 37 Betten.
Kempen. „Der Anteil der Privatversicherten ist in Kempen doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt. Und der liegt bei etwa neun Prozent“, sagt Tim Kolwitz, Kaufmännischer Leiter des Hospitals zum Heiligen Geist. Mit der Privatstation B 4 macht sich das Krankenhaus das schon seit Jahrzehnten zu Nutze. Jetzt hat man weiter in die Station investiert. Dreieinhalb Monate wurde saniert — am Freitag Abend wurde der Trakt mit 37 Betten feierlich eingeweiht. Vorab durfte die Presse einen Blick in die neue Luxus-Abteilung des Hospitals werfen.
„Hier haben die Patienten die Möglichkeit, über den Standard hinausgehende Wahlleistungen in Anspruch zu nehmen“, Geschäftsführer Dr. Clemens Guth, der das Haus seit Januar 2012 für die bayerische Artemed-Gruppe leitet. Das Unternehmen bietet im vierten Stock einen Trakt in hellen und frischen Farben. Dazu geht man über einen edlen Boden, der wie Parkett anmutet. Die Ein- und Zweitbettzimmer verfügen unter anderem über ein eigenes Bad mit Dusche und WC, Bademantel, Kosmetikartikel, Safe, Kühlschrank und Schreibtisch.
Auffällig auch die noblen Flachbildfernseher an der Wand, auf denen man zum Beispiel das Programm des Pay-TV-Senders „Sky“ verfolgen kann. Auch kostenloses Internet und ein Tablet-PC am Bett stehen zur Verfügung. Zudem können die Privatpatienten beim Essen täglich zwischen vier Menüs wählen.
Clemens Guth bestätigt, dass der Markt für so eine noble Abteilung da ist: „Das haben wir analysiert. Gerade in Kempen gibt es das Potenzial.“ Sämtliche Wahlleistungen würden im Hospital im Paket angeboten. Der genaue Preis für die Luxus-Unterbringung steht laut Guth noch nicht fest: „Den wird jetzt der Verband privater Krankenversicherungen ermitteln.“ Bislang zahlen Patienten auf der B 4 für ein Einzelzimmer 120 Euro pro Nacht; ein Zweibettzimmer kostet 60 Euro. „Daran werden sich auch die neuen Preise orientieren“, so Guth.
Die renovierte Privatstation ist eine interdisziplinäre. Heißt: Dort liegen Patienten aus den verschiedenen medizinischen Abteilungen — von der Chirurgie bis zur Inneren.
Zu den Investitionskosten der Sanierung machte der Geschäftsführer am Freitag keine Angaben. Das handhabe der Konzern immer so. Nach den Stationen B 2 und B 3 ist die B 4 die dritte, die jetzt aufwendig saniert worden ist. „Wir sind vom Haus überzeugt. Deshalb investieren wir“, so Guth, der das Hospital auf einem guten Weg sieht. „Wir sind froh, dass wir nach Kempen gekommen sind. Die Entscheidung von vor zweieinhalb Jahren würden wir wieder treffen.“
Nächste Baustelle wird im nächsten Jahr das Erdgeschoss sein. Dann soll die dort untergebrachte Notaufnahme saniert werden. Guth: „Einen genauen Zeitpunkt haben wir noch nicht. Die Planungen laufen jetzt an.“