Leiterin des Freilichtmuseums Dorenburg - Erinnerung an Spiel, Satz und Schule
Anke Wielebski, Jahrgang 1979, ist in dem Jahr eingeschult worden, in dem Boris Becker Wimbledon gewann.
Grefrath. Sie kommt aus Recklinghausen. Aber die Stadt Ulm, genauer gesagt der Ausspruch „In Ulm, um Ulm und um Ulm herum“, hat sich in ihre Erinnerung gebrannt. Gehört und gelernt hat Anke Wielebski den Zungenbrecher während ihrer Zeit an der Ortloh-Grundschule in Röllinghausen, einem dörflich geprägten Stadtteil von Recklinghausen. „Das ist bis heute unvergessen“, sagt die 35-Jährige. Da stellt man sie sich vor, wie sie sich als Erst- oder Zweitklässlerin den Spruch mit den vielen Us immer wieder lächelnd vorsagt.
Der Umgang mit Sprache, Sprachen und Geschichte hat es der Leiterin des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath schon als Schülerin angetan.
Das Jahr ihrer Einschulung fällt mit Boris Beckers größtem Erfolg zusammen. „Damals, im Sommer 1985, war ganz Deutschland im Tennisfieber, und Boris Becker gewann Wimbledon.“
Sie sei, sagt Anke Wielebski von sich, „eine „normale Schülerin“ gewesen. Nach der Grundschule wechselt sie zur Realschule. „In den nächsten sechs Jahren war ich eine recht gute Schülerin — bis auf Mathe. Das zieht sich durch.“ Bis zum Ende ihrer Schulzeit seien die Mathematik und sie keine Freunde mehr geworden.
An einen Tadel aus Schülerzeiten erinnert sie sich noch. „Den gab es für das Verlassen des Schulgeländes — es ging in der großen Pause in den Supermarkt. . .“
Im Jahr 1996 beginnt für Anke Wielebski die Zeit in der Oberstufe am Gymnasium. Sie bleibt ihren Neigungen in der Fächerwahl treu und schreibt sich für die Leistungskurse Deutsch und Geschichte ein. „Dieser nächste Schritt war klar, nachdem in der neunten Klasse das Betriebspraktikum anstand, das mich zur Zeitung führte.“ Das muss ihr gut gefallen haben, denn anschließend sei ihr ebenso klar gewesen: „Ohne Abi wird das nix mit dem Berufswunsch.“
Das Abitur hat sie 1999 gemacht — genau in dem Jahr, in dem Boris Becker seine Karriere als Profi-Tennisspieler beendete.
Der weitere berufliche Weg führte Anke Wiebelski nach Schule und Studium zwar nicht zur Zeitung, aber immer wieder in die Zeitung — heute als Chefin in der Dorenburg. „In Grefrath, um Grefrath und um Grefrath herum. . .“