Konzepte mit Leben füllen Mobilitätsmanager ist da

Kempen · Kempen hat einen neuen Mobilitätsmanager: Robin Janßen ist der Nachfolger von Anne Koller, die die Stadt zum Jahresende verließ. Er will bei Stadtentwicklung und Verkehrsplanung alle Verkehrsteilnehmer in den Blick nehmen.

Den neuen Mobilitätsmanager Robin Janßen (M.) begleiten zum Start Bürgermeister Christoph Dellmans (r.) und Torsten Schröder.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

(biro) Kempen hat einen neuen Mobilitätsmanager: Robin Janßen ist seit Mitte Februar in Kempen, um als Nachfolger von Anne Koller den Radverkehr in Kempen, aber auch das Zusammenspiel mit Stadtentwicklung und Verkehrsplanung weiter zu fördern. Der 28-jährige Klever, der ab April in Kempen auch wohnen wird, studierte in Dortmund Raumplanung. Bei der Vorstellung Janßens freute sich Dellmans sichtlich darüber, dass die Stadt die Stelle nun doch zügig wieder besetzen konnte, nachdem Koller Kempen Ende des Jahres verlassen hatte. Nun gelte es, das Mobilitätskonzept umzusetzen, so Dellmans, „wobei man sagen muss, dass wir in Kempen in Sachen Radverkehr schon verdammt weit sind.“

Mit Blick auf die Radfahrer hatte die Stadt 2019 bereits ein Radverkehrskonzept verabschiedet, das dazu beitragen soll, Kempen fahrradfreundlicher zu machen. Einige Maßnahmen aus dem Konzept wurden schon umgesetzt, andere stehen noch aus. Manche Maßnahmen sind schnell und günstig umzusetzen, andere sind in der Planung langwierig und in der Umsetzung teuer. Beispiele für kleinere Maßnahmen: Am Brahmsweg etwa wurden die Wegesperren kürzlich weiter auseinander gesetzt, damit Radfahrer besser hindurchfahren können. Um Radfahrern gerade in der Dämmerung oder im Dunkeln die Orientierung auf Wirtschaftswegen zu erleichtern, die auch als Hauptradwege genutzt werden, sollen die Wege bald mit weißen Randstreifen an den Seiten versehen werden.

Markierungen helfen,
Poller nicht zu übersehen

Zu den schon umgesetzten kleineren Maßnahmen gehörten zuletzt auch die dreieckigen Markierungen vor Pollern, die in sozialen Netzwerken für Schmunzeln sorgten. Doch diese Markierungen seien hilfreich, betonte Dellmans: Insbesondere Ältere seien inzwischen häufig mit Pedelecs unterwegs, und immer wieder sei die Stadt darauf hingewiesen worden, dass jemand gegen solch einen Poller gefahren sei, weil er ihn schlicht nicht rechtzeitig gesehen habe. Die Markierungen sollen helfen, solche Zusammenstöße zu vermeiden.

Für Janßen gilt es nun, die Konzepte mit Leben zu füllen, „denn viele Konzepte bringen noch kein Ergebnis“, betonte der Technische Beigeordnete Torsten Schröder. Zudem müsse man bei allen Planungen alle Verkehrsteilnehmer betrachten, Radler ebenso wie Fußgänger oder Autofahrer. Dellmans machte auch deutlich, dass die Umsetzung dauern wird: „Wir haben viele Aufgaben vor der Brust, es geht nur Stück für Stück. Wir können von Janßen nun nicht in einem Jahr den absoluten Umschwung erwarten.“ Die Stelle des Mobilitätsmanagers wird für die nächsten elf Monate noch gefördert, eine Verlängerung um ein Jahr wäre möglich. Die Stadtverwaltung hofft, Janßen danach dauerhaft übernehmen zu können.