Neueröffnung des Spielzeugmuseum in der Dorenburg
Grefrath. Spielen ist mehr als eine Runde "Mensch ärgere Dich nicht" an einem verregneten Sonntagnachmittag. "Spielen ist ein Teil unserer Kultur, es gehört zum Wesen des Menschen", sagt Anke Wielebski, Leiterin des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath.
In den letzten Monaten haben ihr Team und sie die in der Dorenburg-Scheune untergebrachte Spielzeugsammlung umgebaut und modernisiert.
Das Ergebnis des ersten Umbaus nach der Eröffnung des Spielzeugmuseums im Jahr 1979 können sich Interessierte ab Sonntag (4.3.) angucken. Um 11 Uhr startet die neue Saison. Als "Bereicherung der Kulturarbeit im Kreis Viersen" bezeichnet Landrat Peter Ottmann das Museum im neuen Gewand. Beim ersten inoffizielle Rundgang durch die neu gestalteten Räume zeigte er sich gespannt: "Mich interessiert die Reaktion der Besucher am Sonntag.
Der Umbau ist neben dem geplanten neuen Museumseingang und den Veranstaltungen in 2012 ein Höhepunkt für das Freilichtmuseum." Kulturdezernent Andreas Coenen freute sich über die fachliche Modernisierung: "Laut Leitbild handelt es sich ja um ein Familienmuseum. Tatsächlich werden die Kinder durch das neue Erscheinungsbild mehr mit einbezogen." Mehr als 6000 Ausstellungsstücke umfasst die Sammlung. Davon waren bislang 1200 Stücke zu sehen, jetzt sind es noch 700. "Wir zeigen nicht länger, was wir alles haben. Vielmehr sollen sich die Generationen übers Spielen austauschen", sagt Wielebski.
Kinder können mithilfe einer roten Folie als Museumsdetektive "Geheimschrift"-Infos rund ums Spielen lesen, sie dürfen mit Kreide ihr eigenes Hüpfekästchen auf Asphalt malen. Neben dem stärkeren Einbezug der jungen Generation wurde die Sammlung um Computerspiele und andere Spielsachen aus der jüngeren Vergangenheit erweitert. So erinnern sich nicht nur die Großeltern an Spiele von früher, sondern auch junge Eltern der Generation Gameboy.
Seit Oktober wurde auf drei Etagen renoviert - noch immer riecht es etwas nach frischer Farbe. Maler haben Vitrinen, Decken und Wände hell gestrichen. Hinzu kommen ein neuer Boden und bessere Beleuchtung. Im Erdgeschoss steht die Frage "Was ist Spielen?" im Mittelpunkt. In den Vitrinen befinden sich Bewegungs-, Rollen-, Glücks- und Wettkampfspiele. "Spielen ist auch..." heißt es im ersten Obergeschoss. Dort geht es unter anderem um Vorbild-Figuren, Rollenmuster und die Spielzeugproduktion. Ein kalifornischer Nationalzirkus ist aufgebaut, es gibt Kuscheltiere, Lernspiele und Sammelobjekte wie Panini-Hefte hinter Glas.
Im zweiten Obergeschoss ist eine Spielzeugeisenbahn im Maßstab H0 aufgebaut - wie früher. Landrat Ottmann lädt zur Neueröffnung morgen um 11 Uhr ein: "Tauchen sie ein in die Welt des Spieles, erinnern Sie sich und lernen Sie Neues kennen."