Grefrather Niers-Geflüster Blumenmeer für die katholischen Friedhöfe

Grefrath · Die Kirchengemeinde hat das Wohl der Natur im Blick. Dies und mehr im heutigen Niers-Geflüster.

In ein paar Wochen werden auf den kirchlichen Friedhöfen in Oedt, Vinkrath und Mülhausen Wildblumen blühen. Damit sollen Flächen von aufgegeben Gräbern attraktiver werden. Und gleichzeitig Insekten anziehen.

Foto: NN

Graue Vorgärten sollen bald passé sein, Blühwiesen und -ränder sind schwer angesagt: der Umwelt im Allgemeinen und der Insekten im Speziellen zuliebe. Das fordern nicht nur der Grefrather Nabu-Ortsverband und die örtlichen Grünen, auch auf Bundesebene soll eine Kampagne angestoßen werden, wie unter anderem die WZ dieser Tage vermeldet hat. Die katholische Kirchengemeinde St. Benedikt ist da absolut up-to-date. Bereits im vergangenen Jahr wurde auf dem Oedter Friedhof gesät. Und zwar auf den Flächen von aufgegebenen Gräbern, die auch in nächster Zeit nicht mehr belegt werden. Dort sollen jetzt Wildblumen das Auge der Besucher erfreuen und eine Menge an Insekten anziehen. Noch ist zwar nicht viel von Blütenpracht zu sehen. „Das liegt am kühlen Wetter. Aber im Juni, Juli werden dort viele Sommerblumen zu sehen sein“, sagt Karin Spettmann von der Friedhofsverwaltung, Und da die Blühwiese bei den Friedhofsbesuchern gut angekommen sei, soll die Aktion in diesem Jahr auch auf den beiden anderen Friedhöfen von St. Benedikt in Vinkrath und Mülhausen umgesetzt werden und für leuchtende Farben sorgen. „In Mülhausen wird eine nicht genutzte Fläche im hinteren Teil des Friedhofs für Bienen und andere Insekten entsprechend hergerichtet“, berichtet Spettmann weiter. Darüber sei auch der Bienenzuchtverein Oedt und Umgebung „sehr erfreut“. Denn einige Bienenstöcke befänden sich in unmittelbarer Nähe zum Mülhausener Friedhof und somit genau im Flugradius der fleißigen Honiglieferanten. Die dann ein größeres Nahrungsangebot haben.

Heimatverein würdigt  den Mai

„Maria, Maienkönigin, dich will der Mai begrüßen...“, das ist das Thema in einem der Schaufenster, die der Heimatverein Oedt an der Hochstraße bestückt. „So soll der Monat als Marienmonat gewürdigt werden“, schreibt Vorsitzender Karl A. Willmen in einer Mail an die Redaktion. Neben Marienbildern und Büchern über die Wallfahrtsorte Kevelaer, Banneux, Lourdes, Fatima und Neviges berichtet auch ein Aufsatz von Johannes Lipp über die Oedter Wallfahrt nach Kevelaer. Willmen denkt aber, dass vor allem die alten Fotos interessant sind, die Oedter auf ihren Pilgerfahrten nach Kevelaer zeigen: „Hier wird so mancher seine Familien und Mitbürger wiedererkennen und sich an die Bedeutung dieser alten Tradition erinnern.“ Die andere Schaufensterseite ist einem weltlichen Brauchtum gewidmet: der Brieftaubenzucht und ihren Wettbewerben. Aus der Fülle der erworbenen Siegerpokale, Medaillen und anderen Auszeichnungen des Oedter Taubenzuchtvereins sind etliche Exemplare ausgestellt. „Diese und die zahlreichen Urkunden dokumentieren bis heute die Familientradition und Erfolge der immer noch aktiven und erfolgreichen Taubenzüchter“, schreibt Willmen.

Offene Türen am Museumstag

Bleiben wir noch beim Oedter Heimatverein, der sich am Museumstag am Sonntag beteiligt. Der unter dem Mott steht: „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“. An diesem Tag sind das Heimatmuseum im Rathaus, Johannes-Girmes-Straße 21, und die Burg Uda geöffnet. Im Museum plant der Heimatverein  eine kleine Sonderausstellung, in der an den verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Heinz Panzer gedacht wird sowie einen Tisch mit Dokumenten sowie Büchern zum Thema Juden in Oedt. Und an der Burg wird es von 11 bis 17 Uhr ein Programm für die ganze Familie geben. Und auch die Kirche St. Vitus und vor allem ihre fünf Glocken könne bei einer Führung bestaunt werden. Diese beginnt nach der Messe etwa gegen 10.30 Uhr.

Brücke I.: Reparatur in Sicht

Weiter geht’s immer noch in Oedt und an der Burg Uda. Im vergangenen Niers-Geflüster hatte sich der Flüsterer in Bereich der Burg Uda wandernderweise „herumgetrieben“ und den immer noch gesperrten Zugang vom Burggelände direkt in Richtung Vogelschutzgebiet über die kleine Holzbrücke entdeckt. Diese Situation soll bald ein Ende haben. „Sobald der Haushalt der Gemeinde vom Kreis Viersen genehmigt ist, bestellt das Bauamt das nötige Material“, sagt Gemeindesprecher Jürgen Heinen. Und dann soll in Eigenleistung alles wieder für den freien Durchmarsch hergerichtet werden.

Brücke II.: Mauer beschädigt

War es in Oedt eine Holzbrücke, die instandgesetzt werden muss, so muss auch an einer Brücke in Mülhausen gearbeitet werden. Diese führt hinter dem Kloster Mariendonk in Richtung Neersdommer Mühle über die Schleck, gehört aber zur Stadt Kempen. „Das ist richtig“, sagt Stadtsprecher Christoph Dellmans. Dort habe entweder ein Lastwagen oder ein landwirtschaftliches Fahrzeug eine der Mauern massiv beschädigt, weshalb sie mit Bauzaunteilen ersetzt wurde. „Im nächsten Jahr werden wir sie erneuern. In welchem Umfang wird noch geprüft“, so Dellmans.

Mehr Wasser wäre besser

Von der Schleck zur Niers. Da variiert zurzeit – je nach dem, ob und wie viel es regnet – der Wasserstand. Der zurzeit laut Messung des Niersverbandes in Oedt etwas über 50 Zentimeter beträgt. Doch nicht nur der Wasserstand der Niers spielt eine Rolle, sondern auch der Grundwasserpegel, wie Margit Heinz vom Niersverband sagt. Der habe unter dem trockenen Sommer 2018 gelitten. „Und da wir einen normalen nassen Winter hatten, hat er sich auch nicht erholt“, sagt Heinz. Also keine guten Voraussetzungen für die Gewässer, wenn sich wieder ein regenarmer Sonnen-Sommer einstellt.

Frauen fahren ins Bergische

Die katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Grefrath sucht noch Mitreisende für ihren Jahresausflug. Und der geht zum  zunächst zum Altenberger Dom. Er ist die ehemalige Klosterkirche der seit 1133 von den Zisterziensern errichteten Abtei Altenberg. Bis 1511 war er auch Grablege der Grafen und Herzöge von Berg sowie der Herzöge von Jülich-Berg. Seit 1857 wird der Dom, der unter anderem viele Fenster aus unterschiedlichen Epochen aufweist, von der katholischen und der evangelischen Gemeinde als Pfarrkirche genutzt. Danach geht es zum Thomashof in Burscheid, einem Restaurant mit Käserei, nach Schloss Burg, dem Wahrzeichen des bergischen Landes sowie der Müngstener Brücke. Ebenfalls ein Wahrzeichen. Denn sie ist  die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands und überspannt zwischen Remscheid und Solingen in 107 Metern Höhe das Tal der Wupper. Wer mitfahren möchte, kann sich unter Tel. 02158/911802 anmelden.

Hospiz-Gruppe wird 25

„...weil Sterben auch Leben ist.“ Diesen 900 Jahre alten Ordenssatz der Malteser stellte Johannes Freiherr Heereman beim Jubiläumsfest der Hospizgruppe „Klaus Hemmerle“ in den Fokus. Der  Präsident des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ war einer der zahlreichen Gastredner im Saal der Grefrather Gaststätte „Zum Nordkanal“. Dort hatten sich über 100 Vertreter aus Bürgerschaft, Politik, Verwaltung, Verbänden und Kirche eingefunden. Sie gratulierten der Hospizgruppe zum 25-jährigen Bestehen.  Freiherr Heereman betonte, dass es  in Grefrath eine der ersten Initiativen gegeben habe.  Den ökumenischen Anspruch der Gruppe  stellten die evangelische Pfarrerin Barbara Münzenberg und Johannes Quadflieg, Pfarrer an St. Benedikt Grefrath, heraus. 1994 hatte sich in Grefrath eine Gruppe von Ehrenamtlern gefunden, die sterbende Menschen und deren Angehörige in der Region Kreis Viersen begleitet. Einer der Mitbegründer ist der heutige Ortsbeauftragte Lothar Kemski. Renate Land, die Grefrather Hospiz-Koordinatorin, bedankte sich vor allem bei den ehrenamtlich tätigen Helfern: „Uns ist es ein Anliegen, insbesondere Sie zu unserem heutigen Jubiläumstag zu verwöhnen.“ Renate Land sagte aber auch den Kooperationspartnern, anderen Diensten, den Ärzten, Bestattern und der Kirche ein Dankeschön für die Unterstützung des Hospizdienstes, der mittlerweile in Kempen ein zweites Standbein etabliert hat und über den Kreis Viersen hinaus aktiv ist.