Tipp der Woche: Niederrheinisches Freilichtmuseum Grefrath Freilichtmuseum hat ein breites Winterprogramm
Grefrath. · Ein unheimlicher Rundgang bei Nacht, Backen nach uraltem Rezept und historische Landmaschinen sind einige Höhepunkte.
Wer einmal eine etwas andere, nahezu gespenstische Stimmung im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath erleben möchte, sollte sich Samstag, 25. Januar, vormerken. Wenn sich um 16 Uhr die Türen für die normalen Museumsbesucher geschlossen haben, geht im Foyer eine Laterne an. Wie von Zauberhand öffnen sich die Türen nochmals und bitten zur Abendführung „Im Dunkel der Nacht“. Sie beginnt um 19 Uhr.
Alles liegt im Dunkeln. Nur mit der Laterne sind die Besucher bei dieser Führung über das Museumsgelände unterwegs. Was bei Tageslicht bekannt ist, erhält in der Dunkelheit neue Dimensionen. Kein Huhn läuft über den Weg, kein Kaltblut steht grasend auf der Wiese. Dagegen ragen die Kreuzweg-Stationen wie mahnende Elemente aus dem Boden, und selbst der Grenzstein sieht nicht mehr wie ein Ort aus, an dem man gerne verweilt.
Besucher erfahren von echten und sagenhaften Nachtgestalten
Wer schon immer einmal auf den Feuermann stoßen oder mehr über Nachtalpe, Irrlichter und Nachzehrer erfahren will, der liegt mit diesem ganz besonderen Abendspaziergang genau richtig. Welche fantastischen, aber auch ganz realen Wesen nachts unterwegs sind, erfahren die Teilnehmer bei dem anderthalbstündigen Rundgang. Für den muss jeder Teilnehmer zusätzlich zwei Euro zum normalen Eintrittspreis bezahlen.
Für Samstag, 1. Februar, lädt der Grefrather Bäckermeister Hardy Kreutschmann wieder zu einem Backseminar ein. Kreutschmann vermittelt nicht nur Wissenswertes um die Ausgangsstoffe, sondern verrät auch Tipps rund um sein Handwerk. Beim ersten Backseminar des Jahres steht das gewürzte Dinkelbrot nach Hildegard von Bingen im Mittelpunkt, wobei die Brote im Anschluss im Holzbackofen gebacken werden. Los geht es um 10 Uhr. Das Seminar läuft über rund fünf Stunden, die Teilnahme kostet pro Person 25 Euro inklusive Museumseintritt. Anmeldungen zu der Abendführung und dem Brotbackseminar werden unter der Telefonnummer 02158/91730 entgegengenommen.
Maschinen illustrieren Geschichte der industriellen Revolution
Keine Anmeldung und keine Zusatzkosten kostet dagegen der Besuch der Sonderausstellung „Triumph der Maschinen. Technisierung in der Landwirtschaft“. In der Hofanlage Waldniel können die Besucher erfahren, wie die industrielle Revolution zur Mitte des 19. Jahrhunderts auch zu vielen Veränderungen in der Landwirtschaft führte. Rund 30 Ausstellungsstücke, überwiegend größere Geräte, dokumentieren den Wandel von der Feldarbeit mit Muskelkraft, kleinem Gerät und Tieren zum Einsatz immer effizienterer Maschinen. Die Veränderung von Arbeitsabläufen und deren Auswirkungen kann genau verfolgt werden.
So hielt unter anderem der Mähbinder Einzug. Die Maschine konnte das Getreide nicht nur schneiden, sondern bündelte es gleichzeitig zu Garben. Es kamen immer mehr Maschinen auf den Markt, die den Einsatz der menschlichen Muskelkraft verringerten. Geräte, die unter anderem walzen, säen, Kartoffeln sortieren, Milch entrahmen und Stroh häckseln konnten, eroberten die Landwirtschaft. Statt Pferden oder Ochsen ratterten die Traktoren über die Felder. Die Ausstellung spricht dabei auch die jüngeren Besucher an. Sie ist bis zum 16. Februar in der Hofanlage Waldniel zu sehen. Wobei sich die Anlage aus dem Jahr 1785 als perfekte Kulisse anbietet. Die Gerätschaften stammen aus dem 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.